Nach den Enthüllungen über Gründer Julian Teicke sorgt jetzt ein Memo an die Aktionäre von Wefox für Wirbel. Der neue Chef Mark Hartigan befürchtet kurzfristig eine Insolvenz. Alles hänge an den Verkäufen diverser Geschäftsbereiche in verschiedenen Ländern. Eine Resthoffnung bleibt.
Der Brite Mark Hartigan versucht sich an der Sanierung des ins Schlingern geratenen Insurtechs Wefox.| Foto: Wefox
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Dass die Zukunft von Wefox am seidenen Faden hängt, hatte sich abgezeichnet: Nun scheint eine Insolvenz des defizitären Insurtechs gefährlich nahe. Der neue Vorstandsvorsitzende Mark Hartigan hat seine Anteilseigner vor genau diesem Szenario bereits im Sommer in einem Memo gewarnt. Dies berichtete Ende vergangener Woche der britische Nachrichtensender „Sky News“.
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Dass die Zukunft von Wefox am seidenen Faden hängt, hatte sich abgezeichnet: Nun scheint eine Insolvenz des defizitären Insurtechs gefährlich nahe. Der neue Vorstandsvorsitzende Mark Hartigan hat seine Anteilseigner vor genau diesem Szenario bereits im Sommer in einem Memo gewarnt. Dies berichtete Ende vergangener Woche der britische Nachrichtensender „Sky News“.
Zahlungsunfähigkeit bereits bis August?
Die Holdinggesellschaft des Unternehmens drohe im August oder möglicherweise sogar noch früher zahlungsunfähig zu werden, wenn es nicht gelingen sollte, mehrere verlustbringende Geschäftsbereiche zu verkaufen. Das Geschäft in Italien sei auf finanzielle Unterstützung der Gruppe angewiesen. Die Schulden in Deutschland seien erheblich und könnten das Unternehmen stark belasten, so der Bericht. Die so groß erzählte Erfolgsgeschichte des Berliner Start-ups mit Schweizer Wurzeln scheint damit Geschichte. Einst sorgte eine 4,5-Milliarden-Euro-Bewertung für Aufsehen in der Branche.
Geschäftsbereiche müssen wohl verkauft werden
Wefox äußerte sich auf Anfrage mehrerer deutscher Medien nicht zu dem Bericht. Man äußere sich nicht zu Gerüchten und Spekulationen, ließ ein Sprecher wiederholt verlauten. Doch das Ganze dürfte mehr als ein Gerücht sein. Bereits im April hatte es Enthüllungen gegeben, dass Hartigan versucht, mehrere Geschäftsbereiche zu verkaufen. Zudem werde überlegt, einzelne Geschäftsfelder dichtzumachen, um die Geldverbrennung zu reduzieren.
Das „Manager Magazin“ berichtet mit dem Verweis auf Insider-Informationen aktuell, dass Wefox unter anderem wohl Assona abstoßen will, ein 2021 übernommener Anbieter, der unter anderem Spezialversicherungen für E-Bikes verkauft. Andere Bereiche könnten ganz dichtgemacht werden.
Recherche stellte Gründer Teicke an den Pranger
DAS INVESTMENT hatte nach einer Recherche des „Manager Magazin“, die Bezug auf interne Dokumente nahm, berichtet, dass der frühere Wefox-Chef Julian Teicke offenbar daran gescheitert war, das Minus in der Wefox-Bilanz im Vergleich zum Vorjahr einzudämmen. Statt den Nettoverlust wie geplant von 125 Millionen Euro (2022) im Jahr 2023 auf 44 Millionen Euro zu reduzieren, vergrößerte sich offenbar das Loch: Vorläufigen internen Zahlen zufolge schrieb Wefox im vergangenen Jahr einen Verlust von 141 Millionen Euro.
Der Artikel enthielt massive Vorwürfe gegen Teicke, der Investoren jahrelang manipuliert haben soll. Der Wefox-Gründer hatte demnach schon Anfang März das Auscashen vorbereitet – und die Investoren um Zustimmung zum Verkauf und der weiteren Verpfändung von Unternehmensanteilen in seinem Besitz gebeten. Im Verwaltungsrat der Gruppe ist er weiterhin aktiv.
Dementsprechend machte er laut „Sky News“ in dem Memo den Anteilseignern auch Hoffnung, dass im Zuge der Restrukturierung eine nachhaltige, umgebaute Unternehmensgruppe entstehen könnte. Diese Restrukturierung sei in starkem Maße davon abhängig, wann Wefox weiteres Geld durch die geplanten Verkäufe zur Verfügung stünde. Dieses Geld benötige Wefox unter anderem, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen und steigende Kreditkosten zu begleichen. Hartigan sei aber auch besorgt, dass das nicht rechtzeitig klappt
Britischer Investor scheint noch an Wefox zu glauben
Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ könnten Hartigans Ausführungen auch als Versuch interpretiert werden, bei den Investoren um Geduld für die Restrukturierung des Unternehmens zu werben. Der britische Investor Chrysalis hatte seine Beteiligung seit dem Jahresende 2023 bereits um ein Drittel abgewertet, wie aus der jüngsten Quartalsmitteilung hervorging.
Am vergangenen Freitag teilte das Unternehmen nun mit, mit dem Wefox-Management und anderen Anteilseignern seit Monaten darüber zu sprechen, das Geschäftsmodell zu vereinfachen und das Unternehmen in die Gewinnzone zu bringen. Der Investor glaube daran, dass es einen Weg mit positivem Ergebnis für Wefox und seine Eigentümer gebe. Wefox hatte zuletzt nochmals rund 20 Millionen Euro von den Anteilseignern erhalten, darunter drei Millionen Euro von Chrysalis, berichtet das „Handelsblatt“.
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