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in FinanzberatungLesedauer: 3 Minuten

Weg von der Bank, aber wohin? Von einem, der auszog ein Fintech zu gründen

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Das war die Initialzündung. Reiner kündigte bei der Bank und gründete 2014 sein eigenes Unternehmen. Ein nicht ganz billiges Unterfangen: Wer ein Fintech aufzieht, muss für den ersten Wurf einen sechsstelligen Betrag zusammenbekommen, schätzt Reiner. Kostenintensiv sei vor allem die IT. Gründer müssten für die Programmierung in Vorleistung gehen. Bis die Gewinnzone erreicht werde, seien abhängig vom Geschäftsmodell unter Umständen mehrere Millionen Euro nötig.

Er tat sich mit zwei Mitgründern zusammen. Als Startkapital dienten eigene Mittel und Geld privater Investoren. Diese galt es zu überzeugen: Man komme mit einer bahnbrechenden Idee um die Ecke, die das Zeug habe, die Finanzbranche zu revolutionieren. Und das zu einer Zeit, in der die klassische Industrie nach Reiners Einschätzung die Wucht der digitalen Welle noch gar nicht richtig erkannt hatte.

Von Beginn an wurden alle Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt, berichtet der Gründer. Anfänglich auch als Ausgleich für einen eher mageren Lohn. Erst später, als das Unternehmen schon stabil lief, sei ein großes Risikokapital-Unternehmen dazugestoßen. Das mache seine Situation heute komfortabler, so Reiner. Schwer sei zu Anfang auch gewesen, eine Partnerbank zu finden, die an sein Modell glauben wollte, erinnert sich der Gründer.

Das sei mittlerweile kein Problem mehr. Heute sorge er sich eher darum, bei strategischen Entscheidungen aufs richtige Pferd zu setzen. Und geeignetes Personal zu finden: Wer als Computerspezialist auf eine Start-up-Umgebung Lust habe, lande statt bei Finanzen oft lieber in Branchen mit einem cooleren Image – etwa bei Nahrungsmitteln oder Reisen, erzählt Reiner. In der Finanzindustrie seien die Anforderungen an IT-Fachleute, bedingt durch die Regulierung, außerdem besonders hoch. Das verkompliziere die Personalsuche.