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in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 2 Minuten

Wegen hoher Rechtskosten Deutsche Bank kürzt Boni um 17 Prozent

Die Deutsche Bank hat ihren Bonuspool auf währungsbereinigter Basis um elf Prozent gekürzt. Die Betreiberin der größten Investmentbank in Europa befürchtet, dass das erste Quartal dieses Jahres für die gesamte Branche wegen der Volatilität der Finanzmärkte schlecht ausfällt.

Für das vergangene Jahr wird der Konzern 2,4 Milliarden Euro an Bonuszahlungen leisten, wie am Freitag in Frankfurt mitgeteilt wurde. Im Jahr davor beliefen sich die Boni demnach auf 2,7 Milliarden Euro. Die variable Vergütung im Geschäftsbereich Investmentbank und Handel ging um 15 Prozent zurück auf 1,45 Milliarden Euro. Zu konstanten Wechselkursen betrug der Rückgang laut Mitteilung hier 20 Prozent und auf Gruppenebene 17 Prozent.

Rückstellungen übersteigen Gewinne

Co-Konzernchef John Cryan, der im Juli die Nachfolge Stelle von Anshu Jain trat, arbeitet daran, die Kapitaldecke und die Ertragskraft der Bank zu stärken. Derzeit ist die Deutsche Bank das am schlechtesten bewertete weltweit aktive Geldinstitut. Rückstellungen für zurückliegende Verfehlungen haben die Finanzkraft der Bank beeinträchtigt und übersteigen die 2013 und 2014 bei Kapitalerhöhungen eingesammelten 11,5 Milliarden Euro. In der vergangenen Woche sagte Cryan, er rechne damit, den größten Rechtsstreit der Bank bis zum zweiten oder dritten Quartal beizulegen.

Die Aktien der Bank standen gegen 10.25 MEZ bei 18,10 Euro, sechs Prozent über dem Schlusskurs des Vortages.

„Die weltweiten Finanzmärkte waren zu Jahresbeginn 2016 volatil," schrieben Cryan und sein Co-Geschäftsführer Jürgen Fitschen in einem am Freitag veröffentlichten Brief an die Aktionäre. „Diese wirkte sich auf die Bankenbranche aus. Das für gewöhnlich starke erste Quartal droht in diesem Jahr für die gesamte Branche schlecht auszufallen. Die Deutsche Bank ist hier keine Ausnahme."

Keine Boni für Vorstandsmitglieder

Cryan hatte bereits im Februar angekündigt, dass die Vorstandsmitglieder für 2015 keine Bonuszahlungen erhalten. Die Bank hatte im vergangenen Jahr einen Verlust erlitten. Die Vorstandsmitglieder erhielten für 2015 eine Gesamtvergütung von 22,7 Millionen Euro. Davon entfielen 1,9 Millionen Euro auf Cryan und 3,8 Millionen Euro auf Fitschen, hieß es in der Mitteilung.

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