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Wegen Klage gegen Schweizer Privatbank? Morddrohung gegen Carsten Maschmeyer

Carsten Maschmeyer auf dem Oktoberfest / Bild: Getty Images
Carsten Maschmeyer auf dem Oktoberfest / Bild: Getty Images
Wie die „Bild“-Zeitung berichtet sind beim AWD-Gründer Carsten Maschmeyer am 25. April und am 8. Mai bereits zwei Erpresserschreiben mit Morddrohungen eingegangen. Darin soll Maschmeyer aufgefordert worden sein, nicht mehr rechtlich gegen die Bank Sarasin vorzugehen. Wenn es zu einem Gerichtsverfahren käme, würde Maschmeyer dieses nicht mehr erleben, drohen die Erpresser nach Informationen der „Bild“. Es sei bereits ein Verfahren gegen Unbekannt eingeleitet worden, bestätigte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage der Zeitung. Maschmeyer will der Drohung nicht nachgeben und hält an der Klage gegen die Schweizer Bank fest, will die „Bild“-Zeitung aus Maschmeyers Umfeld erfahren haben. Maschmeyer und seine Familie sollen derzeit rund um die Uhr von Personenschützern bewacht werden. Sämtlichen privaten und geschäftlichen Termine sollen eng mit der Polizei abgestimmt werden. Hintergrund: Maschmeyer, seine Partnerin Veronica Ferres und Fußballtrainer Mirko Slomka hatten gemeinsam über die Schweizer Bank Sarasin 40 Millionen Euro in den Sheridan Solutions Equity Arbitrage Fund investiert. Die Luxemburger Fondsgesellschaft versprach hohe Renditen von bis zu 12 Prozent. Hierzu nutzten die Manager eine Steuerlücke. Das Geld der Investoren floss in US-Pensionsfonds, die sogenannte Cum-Ex-Geschäfte abschlossen: Die Manager kauften kurz vor der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft deren Aktien (cum) und verkauften sie nach der Versammlung und damit nach der vom Kurswert abgezogenen Dividende direkt wieder (ex). Der Fonds kassierte die Dividenden und berief sich beim Bundeszentralamt für Steuern auf ein zwischenstaatliches Abkommen, wonach ihm der deutsche Staat die Kapitalertragsteuer auszahlte. Seit 2012 sind diese Nachweispflichten in Deutschland neu geregelt, sodass Cum-Ex-Geschäfte und eine Auszahlung der Kapitalertragsteuer unterbunden sind. Somit bekommen die Anleger kein weiteres Geld ausgezahlt. „Die Investition wurde mir als konservative Aktienanlage angepriesen" Maschmeyer will von diesem Vorgehen nichts gewusst haben, fühlt sich falsch beraten und wartet nun seit zweieinhalb Jahren auf die Rückzahlung mehrerer Millionen Euro. „Die Investition wurde mir als konservative Aktienanlage angepriesen, die sich x-fach bewährt habe“, sagte Maschmeyer der "Handelszeitung". Bisher hat er von seinem Geld jedoch nur 26 Millionen Euro wiedergesehen. Die Bank habe ihn immer wieder vertröstet - „Doch das Geld kam bis heute nicht.“ Die Schweizer Privatbank habe über Drittfirmen rechtlich umstrittene und hochriskante Fonds angeboten. Maschmeyer habe zugegriffen – weil die Bank ihn reingelegt habe, sagt er. Auch die hohe angekündigte Rendite von 7 bis 8 Prozent habe ihn nicht stutzig gemacht. „Wir hatten sehr gute Börsenjahre, in denen mit Aktieninvestments durchaus Renditen von 20 bis 25 Prozent erzielt wurden“, versucht er zu erklären. „Wir Investoren hatten keine Ahnung, dass die Bank das Geld für Steuertricks eingesetzt hat.“ Mitte April berichtete das "Handelsblatt", dass sich Carsten Maschmeyer mit anderen geschädigten Anlegern zusammengeschlossen habe. „Die Anwälte der Geschädigten arbeiten jetzt in dem Fall zusammen und tauschen Dokumente aus“, sagte der AWD-Gründer gegenüber der Zeitung. Insgesamt geht es demnach um 50 Bankkunden mit einem Anlagevolumen von 300 Millionen Euro.

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