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Wegen lockerer Geldpolitik „Aktien können in der zweiten Jahreshälfte zulegen“

In den vergangenen Monaten hat sich in der Geldpolitik viel getan. Die Federal Reserve (Fed) hat die Leitzinsen nicht weiter angehoben. Das Niveau liegt seit vergangenem Dezember zwischen 2,25 bis 2,5 Prozent. Investoren gehen davon aus, dass die US-Notenbank die Leitzinsen bis zum Jahresende unverändert lässt.

Andere Notenbanken setzen ebenfalls auf eine lockere Geldpolitik. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Pläne zur Konjunkturförderung wiederbelebt und angedeutet, dass die Zinsen bis Ende 2019 negativ bleiben. China verstärkt seine expansiven Maßnahmen und Japan, Weltmeister im sogenannten „Quantitative Easing“, prescht mit einem langfristigen Wertpapierkaufprogramm voran.

Internationale Aktien im Aufwind

All dies sorgte im ersten Quartal für eine Rally internationaler Aktien. An der Spitze standen Technologietitel und technologieorientierte Konsumgebrauchsgüteraktien wie Apple, Microsoft und Amazon. Ein Rückschlag bei den amerikanisch-chinesischen Handelsgesprächen hat die Erträge etwas gedämpft, doch die Geldpolitik hat ordentlichen Gewinnen in nächster Zeit den Boden bereitet. Zumindest werden die Notenbanken die Märkte kaum stören.

Die nachfolgende Grafik gibt einen Überblick über den Einfluss der Notenbanken auf die Finanzmärkte im Zeitraum Oktober 2018 bis Mai 2019:

Quellen: MSCI, RIMES, Standard & Poor’s. Stand 31. Mai 2019. Der 24. Dezember 2018 ist der Tiefpunkt des S&P 500.

Der Konjunkturzyklus geht weiter, dank niedriger Zinsen

Die Angst, dass steigende Zinsen die Konjunktur bald bremsen könnten, war stark übertrieben. Im vierten Quartal 2018 sind die Langfristzinsen zwar gestiegen, doch seitdem gingen sie zurück, auch wegen der Kehrtwende der Fed. Im Vergangenheitsvergleich sind die Renditen niedrig – und sie könnten es bleiben, selbst wenn die Fed die Zinsen dieses Jahr weiter anhebt.

Das eher mäßige Weltwirtschaftswachstum, die niedrigen Staatsanleihenrenditen außerhalb der USA und die Nachfrage nach US-Staatsanleihen dürften die Langfristrenditen dämpfen. In den USA entsteht zwar Inflationsdruck, doch ist die Teuerung insgesamt niedrig. Der zehnjährige Aufschwung wird im Jahr 2020 wohl weitergehen.

Niedrige Zinsen sind gut für die Unternehmensgewinne, sodass Aktien in der zweiten Jahreshälfte zulegen könnten. Hohe Bewertungen, anhaltende Handelskonflikte und steigende Volatilität mahnen Aktieninvestoren aber zur Vorsicht. Bei Anleihen sollte man mehr auf Kredit- als auf Zinsrisiken achten. Wer in der Endphase des Zyklus zu hohe Renditen anstrebt, riskiert, dass das Portfolio im nächsten Abschwung instabil wird.

Quellen: Federal Reserve, FactSet, Robert Shiller, Thomson Reuters. Angaben für 1871-1961: durchschnittliche monatliche Renditen langfristiger US-Staatsanleihen, zusammengestellt von Robert Shiller. Angaben für 1962-2018: US-Zehnjahresrenditen, jeweils am 31. Dezember. Angaben für 2019: Stand 31. Mai. Niedrigzinsphasen sind definiert als Zeiträume, in denen die Zinsen in aufeinanderfolgenden Jahren unter 4 Prozent lagen.

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