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Die besten Produkte in der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung

Das Beratungsunternehmen Ascore hat erneut das Produktangebot in der Wohngebäudeversicherung und in der Hausratversicherung untersucht. Dabei werden in den beiden Sachbereichen 138 bzw. 79 Tarife berücksichtigt. Ascore weist darauf hin, dass einige Gesellschaften Tarife nicht fristgerecht freigeben konnten. Deren Bewertungen sollen sukzessive im Nachgang veröffentlicht werden.
Top-Ergebnis bei beiden Produktarten
In der Hausratversicherung wurden im Vorjahr noch 167 Tarife bewertet. Im Vergleich schneidet der diesjährige Jahrgang qualitativ noch einmal leicht verbessert ab. Bekamen 2022 noch 25,8 Prozent der Tarife die Höchstnote von sechs Kompassen (Herausragend), sind es 2023 27,4 Prozent. Bei Offerten mit fünf Kompassen (Ausgezeichnet) steigt der Anteil von 30,5 Prozente auf 35,6 Prozent. Schwache Tarife mit nur einem Kompass gibt es in beiden Bewertungsdurchgängen jeweils nur deren zwei.
In der Wohngebäudeversicherung prüften die Hamburger im Vorjahr noch 100 Produkte. Hier verändert sich das Bild qualitativ praktisch überhaupt nicht. Sechs Kompasse bekamen im Vorjahr 20,0 Prozent der Tarife, nun sind es 20,3 Prozent. In der zweitbesten Kategorie ändert sich der Wert von 36,0 auf 34,2 Prozent. Einen Tarif mit nur einem Kompass gibt es in diesem Jahr bei Ascore gar nicht.
Folgende Gesellschaften sind in beiden Sachbereichen mit mindestens einem Produkt vertreten, das sechs Kompasse erhält: Adcuri, Alte Leipziger Versicherung, Barmenia Allgemeine Versicherung, HDI Versicherung, Interlloyd Versicherung, Interrisk Versicherung, Konzept & Marketing, Rheinland Versicherung, Rhion digital. Eine Übersicht über die Ergebnisse gibt es hier (Auswahl: Produkt-Scoring, Komposit).
Fragwürdige Benotung
Anzumerken ist dabei, dass die Skalierung der Hamburger sehr anbieterfreundlich gestaltet ist. Selbst drei Kompasse und damit nur die viertbeste von sechs Noten bedeuten noch ein „Gut“ im Scoring. Für Vermittler und Kunden dürfte diese Vorgehensweise schwer nachzuvollziehen sein. Bei der Vielzahl von vermeintlich „herausragenden“ und „ausgezeichneten“ Tarifen, gehören „sehr gute“ und „gute“ Produkte, zumindest bei Ascore, somit schon zu den schwächeren im Markt.
Auffällig ist auch, dass die verschiedenen Varianten gleicher Produktlinien eines Anbieters von Ascore berücksichtigt und identisch untersucht werden. Bei einem rein auf die Leistungsstärke eines Produkts abzielenden Scorings ist zumindest somit nicht verwunderlich, dass hier Top-, Premium- oder Exklusiv-Tarife in der Bewertung fast immer oben und Basis-Tarife unten stehen. Bezeichnend ist folgendes Beispiel: Während der Premium-Wohnflächentarif der Rhion Digital in der Sparte Hausrat sechs Kompasse bekommt, erhält der Standard-Wohnflächentarif nur einen Kompass.
Sinnvolle Anpassungen der Kriterien
Im Rahmen des Scorings wurden laut der Analysten einige Anpassungen und Neuerungen an den Kriterien vorgenommen. In der Hausratversicherung werden nun zusätzlich die Sicherungsanforderungen (Obliegenheiten) im Bereich Fahrraddiebstahl abgefragt sowie die Absicherung von Rückstauschäden. Der Zeitraum der Außenversicherung wird zudem von sechs auf zwölf Monate erweitert. Für Hausrat- als auch Wohngebäudetarife wird die Benchmark der provisorischen Rettungsmaßnahmen auf 10.000 Euro angehoben, wobei hier die meisten Tarife bis zur Versicherungssumme leisten. Neu hinzugekommen sind Schäden durch Reinigungs- und Planschwasser sowie ein Kriterium zur Kündigungsfrist. Parallel zur Wohngebäudeversicherung werden auch im Bereich Hausrat Wallboxen als Kriterium berücksichtigt.
So bewertet Ascore
Untersucht werden schriftlich festgelegte Produktdetails von der Antragstellung über Versicherungsbedingungen und Flexibilität bis zur Leistungsbearbeitung. Wichtig ist laut Ascore bei der Festlegung eines Kriteriums, dass es auch eine Bedeutung für das Produkt hat. Im Sachbereich Hausrat werden 64 für das Scoring relevante Kriterien und bei Wohngebäudepolicen 52 Kriterien zugrunde gelegt. Die Bewertung im Scoring erfolgt mittels eines Punktbewertungsverfahrens. Jedem Kriterium ist ein Score, also Punkt, zugewiesen. Um einen Score zu erhalten, muss das Kriterium mindestens so gut wie die Benchmark (zum Beispiel Marktdurchschnitt) sein. Die Punkte werden addiert und in Kompasse umgerechnet. Es können maximal sechs Kompasse erreicht werden.
