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Ergebnisse einer Auswertung des Impact-Anlageportals Inyova

Auf der Grundlage von über 50.000 Datenpunkten analysieren wir alljährlich die aktuellen Investmenttrends unserer Impact-Investorinnen und -Investoren. Das gibt uns einen Überblick über die wichtigsten Themen und Unternehmen, die Anlegende über alle Generationen hinweg bei nachhaltigen Investments im Fokus haben. Dabei stehen zwei Fragen im Mittelpunkt:
- Worin investiert die junge Generation?
- Welchen Themen steht sie kritisch gegenüber und schließt sie aus?
Die No-Gos
Auf Platz 1 der bei Millennials und Gen Z unbeliebten Investments steht die Rüstungsindustrie. 78 Prozent der Anlegenden unter 28 Jahren schließen Waffen aus ihren Investments aus. Bei den 28- bis 43-jährigen Millennials sind es sogar 81 Prozent.
Ebenfalls kritisch sieht die jüngere Generation die Investmentbereiche Fossile Brennstoffe (64 Prozent Gen Z / 73 Prozent Millennials), Pestizide (47 Prozent Gen Z / 62 Prozent Millennials), Tabak (61 Prozent Gen Z sowie Millennials) und Tierversuche (46 Prozent Gen Z / 50 Prozent Millennials).
Auch die Fleischindustrie wird vermehrt aus ihrer Geldanlage ausgeschlossen. Im Jahr 2023 war es sowohl bei der Gen-Z-Generation als auch bei den Millennials fast jeder Zweite (42 Prozent), der nicht in Unternehmen aus der fleischverarbeitenden Industrie investieren wollte.
Diese Zahlen untermauern anschaulich, dass Millennials und die Generation Z auch bei ihren Investitionen ein sehr ausgeprägtes Bewusstsein für Umwelt- und Sozialthemen haben. Sie möchten mit ihrem Geld positive Veränderungen mit zwei Intentionen bewirken. Zum einen sollen ihre Investments mit ihren Werten übereinstimmen, und zum anderen sollen die Unternehmen, in die sie investieren, eine positive Veränderung in der Welt bewirken. Der Ausschluss von Branchen wie der Fleisch- oder der Rüstungsindustrie sowie die Unterstützung von Unternehmen aus den Branchen Erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft sind Beispiele dafür.
Kreislaufwirtschaft gewinnt an Beliebtheit
Tatsächlich gewinnt das Thema Kreislaufwirtschaft zunehmend an Aufmerksamkeit: 77 Prozent der Gen-Z und ein ebenso hoher Anteil der Millennials haben Kreislaufwirtschaft als wichtig für ihr Portfolio gewählt.
Besonders gefragt ist dabei das norwegische Unternehmen Tomra, das auf der Wunschliste der Top-Ten-Unternehmen den zweiten Platz belegt. Als unangefochtener Marktführer im Bereich der Pfandrücknahmesysteme zeichnet sich Tomra durch ständige Innovation aus. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit mit der Stadt Aarhus an einem revolutionären Rücknahme-Konzept.
Dieses Konzept geht über die traditionelle Rücknahme von Dosen, Glas- und Plastikflaschen hinaus und schließt jetzt auch To-Go-Becher und andere wiederverwendbare Verpackungen ein. Tomra und Aarhus haben gemeinsam eine flexible Infrastruktur entwickelt, die es ermöglicht, Verpackungen verschiedener Anbieter an automatisierten Sammelstellen zurückzugeben.
Diese Initiative, die auch finanzielle Anreize durch ein Pfandsystem bietet, zeigt Tomras Engagement für die Förderung nachhaltiger Verpackungslösungen und die Unterstützung von Kreislaufwirtschaftsmodellen.
Deutsche Unternehmen SMA Solar und Nordex gefragt
Insgesamt am beliebtesten bei den Anlegenden sind die Themen Erneuerbare Energie und Energiesparende Technologien, gefolgt von Transport der Zukunft und Kreislaufwirtschaft.
Gleich zwei deutsche Unternehmen aus diesen Branchen sind bei den Investierenden unter den Top Ten ihrer Wunschunternehmen:
SMA Solar aus dem nordhessischen Niestetal ist in Deutschland der bekannteste und weltweit einer der umsatzstärksten Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen mit Netzeinspeisung und netzunabhängiger Einspeisung. In Davos wurde vor wenigen Wochen das Ranking des renommierten „100 Most Sustainable Corporations in the World Index“ bekannt gegeben, in dem SMA den zehnten Platz im Global 100 Index der weltweit nachhaltigsten Unternehmen belegt.
Das zweite deutsche Unternehmen Nordex mit Sitz in Hamburg-Langenhorn ist ein börsennotiertes Unternehmen, das die Fertigung, Errichtung und Wartung von Windkraftanlagen betreibt. In manchen Märkten ist Nordex ebenfalls in der Planung bis hin zur schlüsselfertigen Errichtung von Windparks tätig. In Deutschland steigerte Nordex den Auftragseingang im vergangenen Jahr um gut 36 Prozent von 1,1 Gigawatt auf 1,5 Gigawatt. 262 Windturbinen wurden dabei nachgefragt.
Nvidia erstmals weit oben
Die aktuellen Daten zeigen ebenso, dass KI-Computing ein absolutes Trendthema ist. Besaßen 2022 noch 63 Prozent der Anlegenden Aktien aus dem Thema AI & digitale Champions, waren es 2023 knapp 6 Prozent mehr. So ist in der Top-Ten-Liste der Wunschunternehmen erstmals auch Nvidia dabei. Das Unternehmen kletterte insgesamt um 27 Plätze nach oben. Dies verwundert nicht, denn immer mehr unserer Impact-Investorinnen und -Investoren interessieren sich für KI und Digitalisierung aus einer nachhaltigen Perspektive.
Nvidia ist tatsächlich eines der nachhaltigeren Unternehmen im Bereich KI und Technologie, was zu einer Erweiterung unseres Portfolios geführt hat. Dabei hat Nvidia sehr gut abgeschnitten und im Vergleich alle anderen Tech-Unternehmen geschlagen. Von 360 Milliarden Dollar Börsenwert ging es für den amerikanischen Chiphersteller auf mehr als 1,2 Billionen Dollar hinauf.

Über den Autor:
Cristian von Angerer ist Investmentchef (Chief Investment Officer) bei der auf nachhaltiges Investieren spezialisierten Anlage-Plattform Inyova Impact Investing.