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DZ BANK schlüsselt auf Das ist der Stand bei der Wasserstoff-Technologie

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Ist grüner Wasserstoff wettbewerbsfähig?

Ist grüner Wasserstoff wettbewerbsfähig? Die Prognosen variieren stark

Die europäische Vereinigung „Hydrogen Europe“ ist bestrebt, eine weltweit führende Elektrolyse-Wasserstoffindustrie in Europa aufzubauen, die grünen Wasserstoff zu gleichen oder niedrigeren Preisen wie blauen Wasserstoff anbieten kann. „Hydrogen Europe“ erwartet, dass die Kosten von grünem Wasserstoff ab 2025 den von blauem Wasserstoff und 2030 den von grauem Wasserstoff erreichen.

Die Internationale Energieagentur (IEA) geht dagegen davon aus, dass grüner Wasserstoff frühestens 2050 wettbewerbsfähig sein wird.

Aus Sicht von BASF ist die Wasserelektrolyse mit Hilfe erneuerbarer Energien, die von der EU im Rahmen des Green Deals vorgegeben und subventioniert wird, auch langfristig nicht wirtschaftlich. BASF setzt daher auf türkisen Wasserstoff.

Quelle: BASF 2020

Türkiser Wasserstoff als Alternative zu grünem Wasserstoff

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Das innovative Produktionsverfahren der Methanpyrolyse benötigt nur 20 Prozent der Energie, die für die sehr energieintensive Wasserelektrolyse benötigt wird. Wie bei der Wasserelektrolyse mit erneuerbaren Energien wird auch bei der Methanpyrolyse kein CO2 freigesetzt. Die Wasserstoffproduktion durch Methanpyrolyse wird zwar teurer sein als durch Dampfreformierung, aber fünfmal billiger als aus der Wasserelektrolyse.

Nach Berechnungen von BASF werden für die Produktion von einer Tonne grünen Wasserstoffs 55 MWh Energie verbraucht. Dagegen benötigt die Wasserstoffproduktion mittels Methanpyrolyse nur 10 MWh Energie. Im Vergleich benötigt die konventionelle Produktion von grauem Wasserstoff mittels Dampfreformierung nur 6 MWh Energie, allerdings entstehen auch 10 Tonnen CO2.

Daher setzt BASF langfristig auf die Technologie der Methanpyrolyse. Falls die aktuellen Forschungs- und Entwicklungsprojekte erfolgreich abgeschlossen werden können, erwartet BASF erste Investitionen in eine Anlage im Weltmaßstab (englisch: Worldscale; In der Regel maximal 3 Produktionsanlagen pro Kontinent) gegen 2030. Aktuell forschen BASF, Wintershall DEA und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an der Methanpyrolyse-Technologie. Die BASF-Mehrheitsbeteiligung Wintershall DEA könnte damit Erdgas aus eigener Förderung einer klimaschonenden Nutzung zuführen.

Quelle: Leon Kühner, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Zurzeit entstehen am BASF-Standort Ludwigshafen rund 8 Millionen Tonnen CO2 oder 1 Prozent der deutschen CO2-Emissionen. Ein Großteil geht auf die Wasserstoffproduktion zurück. Weltweit betrugen die Emissionen von BASF im Jahr 2019 rund 20 Millionen Tonnen CO2-Äquvivalente. Das entspricht einem Rückgang von 8 Prozent gegenüber 2018.

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