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DZ BANK schlüsselt auf Das ist der Stand bei der Wasserstoff-Technologie

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Der Wasserstoffbetankungsvorgang unterscheidet sich in Dauer und Ablauf kaum von einem Tankvorgang von Benzin oder Diesel. Ein Brennstoffzellen-Fahrzeug benötigt in der Regel einen Wasserstoffhochdrucktank (komprimiert auf 350-800 bar) oder einen Tank für Flüssigwasserstoff bis circa -253 Grad Celsius (vor allem Busse), der Strecken von 500-700 km ermöglicht. Dazu kommen unter anderem Brennstoffzellen, Elektromotoren und Traktionsbatterien.

Quelle: VDI/VDE 2019; H2 MOBILITY

Brennstoffzellen haben sich bei Flurförderfahrzeugen (Gabelstaplern) bereits durchgesetzt. Gabelstapler werden in der Regel innerhalb von Gebäuden eingesetzt. Daher und aufgrund von Klimaschutzgründen werden Diesel-Gabelstapler sukzessive durch Elektro- sowie Brennstoffzellen-Fahrzeuge ersetzt.

Während der amerikanische PKW-Hersteller Tesla auf Lithium-Ionen- Akkumulatoren als Energiequelle setzt, will das börsennotierte Unternehmen Nikola brennstoffzellen-betriebene LKW entwickeln. Nikola kooperiert mit Bosch und CNH (IVECO). Im zweiten Quartal 2021 will Nikola mit dem Beginn des Baus von 750 Wasserstofftankstellen in den USA beginnen, die die geplante Markteinführung der ersten Nikola-LKW ermöglichen sollen. Seit September 2020 sieht sich Nikola schweren Betrugsvorwürfen ausgesetzt, dass die vermeintlich eigenen Fortschritte übertrieben positiv dargestellt worden seien.

Als Beispiel unter vielen, investiert die Stadt Frankfurt in Brennstoffzellenbusse (FAZ vom 20. Oktober 2020). Es sollen bis 2022 dreizehn Busse erworben werden. Dafür soll eine Wasserstofftankstelle zur Verfügung stehen. Ein Brennstoffzellenbus soll 700 Tausend Euro kosten und eine Reichweite von mindestens 350 Kilometern haben. Dieselbusse kosten 250 Tausend Euro und batteriebetriebene Busse 500 Tausend Euro.

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Hat die Brennstoffzelle eine Zukunft in der E-Mobilität?

Mit Blick auf die zukünftige Entwicklung automobiler Antriebskonzepte rechnen wir für die nächsten zehn Jahre zwar mit einer spürbaren Zunahme von elektrifizierten Fahrzeugen, sehen aber auch weiterhin einen hohen Anteil von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

So würden 2030 jeweils rund 70 Prozent der weltweit produzierten Fahrzeuge über einen E-Antrieb (BEV + HEV) beziehungsweise einen Verbrennungsmotor (ICE + HEV) verfügen. Getrieben durch staatliche Maßnahmen – wie Auf- und Ausbau der Infrastruktur oder Bonus-/Malus-Systeme – dürfte sich die Bedeutung einzelner Antriebskonzepte regional stark unterschiedlich entwickeln. Aus heutiger Sicht lässt sich allerdings nicht absehen, welches der bestehenden Antriebskonzepte sich weltweit durchsetzt.

Möglicherweise behauptet sich längerfristig sogar die Brennstoffzelle. Wasserstoff- und Elektromobilität stehen vor ähnlichen Problemen: Der Erfolg der Technologie steht und fällt mit der Errichtung einer flächendeckenden (Lade-/Tank-)Infrastruktur.

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