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Infrastruktur-Investments Welche Renditen Anlegern die Energiewende bringt

Von in MegatrendsLesedauer: 6 Minuten
Solar-Messe in Las Vegas, Nevada
Solar-Messe in Las Vegas, Nevada: Die Beliebtheit von Infrastrukturinvestitionen sollte im Verlauf der kommenden zehn Jahren weiter zunehmen – vor allem mit Blick auf den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen. | Foto: IMAGO / Xinhua

Durch Modernisierung der Infrastruktur lässt sich die Produktivität der Wirtschaft deutlich steigern. Ebenso lohnenswert sind Investitionen in Infrastruktur: Realwerte wie Stromnetze und Wasserkraftwerke gewährleisten stabile, inflationsgeschützte Cashflows. Zudem werfen sie Renditen ab, die nicht mit denen von Aktien und Anleihen korrelieren.

Aufgrund dessen investieren viele institutionelle Investoren mit langfristigen Verbindlichkeiten in Infrastruktur. Mehr als 1 Billion US-Dollar haben sie in dieser Branche angelegt, kalkuliert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die Beliebtheit entsprechender Werte dürfte in den kommenden zehn Jahren weiter zunehmen – vor allem bei sauberer Energie.

Die USA, Europa und China werden zusammen genommen mehrere Billionen US-Dollar für den grünen Aufschwung ausgeben. Damit dürfte eine Reihe an Realwerten, die mit erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit in Zusammenhang stehen, vom Wachstum profitieren. Dazu zählen Wind- und Solarkraftwerke, Netze für erneuerbaren Strom, Elektrofahrzeuginfrastruktur und umweltfreundliche Gebäude. Mit der Zeit wird auf diese Bereiche der Großteil neuer Infrastruktureinrichtungen entfallen.

Vielen Anlegern sind diese Trends nicht entgangen: Einer aktuellen Umfrage von Preqin zufolge gaben mehr als 80 Prozent der institutionellen Investoren an, dass saubere Energien in den kommenden zehn Jahren die Hauptquelle für Renditen aus Infrastrukturinvestitionen sein werden.

Infrastruktur als interessante Kapitalanlage-Alternative

Grob geschätzt weisen institutionelle Investoren rund 6 Prozent ihrer Investitionen dem Infrastruktur-Thema zu. Dabei machen Private-Equity-Anlagen nicht von ungefähr den Großteil dieser Ausgaben aus: Nicht börsennotierte Infrastruktur-Investments haben in den vergangenen zehn Jahren eine Gesamtrendite von fast 14 Prozent jährlich erzielt.

In einigen Branchen entwickeln sich börsennotierte Infrastrukturwerte in Form öffentlicher Unternehmen, die Infrastrukturanlagen bauen, verwalten und besitzen. Diese könnten sich rasch zu einer ernstzunehmenden Alternative für Direktinvestitionen entwickeln. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Zunächst besteht ein ausgeprägtes Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage nach privat verwalteten Anlagen. In den vergangenen Jahren hat sich die private Infrastruktur zu einer überlaufenen und damit kostspieligen Anlageklasse entwickelt.
  • Die Verfügbarkeit privater und hochwertiger Infrastrukturanlagen ist begrenzt – teilweise aufgrund der langen Dauer für die Konzeption, Genehmigung und Ausschreibung von Großprojekten.
  • So machten die öffentlichen Infrastrukturausgaben der USA im Jahr 2017 insgesamt nur 2,3 Prozent des BIP aus und lagen damit unter dem Durchschnitt von 2,5 Prozent seit den 1980er-Jahren. Das wiederum hat zu einer Höherbewertung von Realwerten geführt.
  • Seit 2000 sind die Bewertungen für private Infrastruktur um das Achtfache gestiegen. Dieser Anstieg ist größer als bei börsennotierten Aktien, deren Bewertungen sich im gleichen Zeitraum verdoppelt haben. Alle diese Faktoren dämpfen die Renditeaussichten für Realwerte.

Anlagerenditen börsennotierter Infrastrukturwerte holen auf

Das Verlangen nach Infrastruktur-Investments ist ungebrochen: 54 Prozent der institutionellen Investoren wollen in den kommenden zwölf Monaten stärker als im Vorjahr in Infrastruktur investieren. Zudem kommen jetzt auch börsennotierte Infrastrukturwerte ins Spiel, deren Anlagerenditen seit einigen Jahren zu denen privater Investments aufschließen (siehe Abb. 1).

Abbildung 1: Börsennotierte Infrastrukturtitel im Vergleich

Börsennotierte Infrastrukturwerte bieten noch weitere Vorteile gegenüber direkten Anlageformen:

Diversifiziert, liquide, flexibel: Im Vergleich zu direkten Anlageformen sind börsennotierte Infrastrukturunternehmen in unterschiedlichen Branchen tätig, die jeweils in Untersektoren unterteilt sind. Das gibt Investoren die Möglichkeit, ein diversifizierteres Infrastrukturportfolio aufzubauen. Der Weg über die Börse bietet auch größere Flexibilität. Da es sich bei Aktien um liquide Anlagen handelt, können Anleger ihr Kapital rasch umschichten, wenn sich durch wirtschaftliche, regulatorische und finanzielle Entwicklungen die Bewertung von Vermögenswerten ändert. Bei Direktinvestitionen ist das nicht möglich, dort ist das Kapital in der Regel für mehrere Jahre gebunden.

Regelmäßige Überwachung der Wertentwicklung: Börsennotierte Unternehmen sind verpflichtet, vierteljährlich ihre Umsätze, Gewinne und Produktangebote zu veröffentlichen. Investoren können die Wertentwicklung ihrer Anlagen an Börsen regelmäßig überwachen – bei nicht börsennotierten Unternehmen haben sie keine Möglichkeit, obwohl institutionelle Anleger für die Asset-Allokation auf bestimmte Performancedaten angewiesen sind.

Besseres ESG-Profil: Börsennotierte Unternehmen schneiden in puncto ESG in der Regel besser ab. Im Gegensatz zu privaten stehen börsennotierte Unternehmen unter größerem öffentlichen Druck, ihre ESG-Performance zu verbessern.

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