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Lehren aus der Geschichte Welche Rolle spielt Inflation für Investoren?

Der Griff ins Gemüseregal wird demnächst noch teurer
Der Griff ins Gemüseregal wird demnächst noch teurer: Die steigende Inflation macht sich nicht nur bei den Lebensmittelpreisen bemerkbar, sondern auch im Portfolio. | Foto: Imago Images / Shotshop

Sowohl Notenbanken als auch Politiker halten einen leichten, stetigen Anstieg der Verbraucherpreise für nicht gefährlich. Im Gegenteil: Eine geringfügige Teuerungsrate fördere das Wirtschaftswachstum – denn sie bringt Verbraucher dazu, Güter und Dienstleistungen bereits heute zu kaufen, weil sie morgen teurer sein könnten. Ist die Inflation allerdings zu hoch, leidet die Kaufkraft. Eine Deflation, also ein nachhaltiger Preisrückgang, bewirkt das Gegenteil: Viele Konsumenten halten sich mit ihren Einkäufen zurück, warten sie doch darauf, dass der begehrte Artikel bald noch günstiger ist.

Schuldner können von einer geringfügigen Inflation profitieren. Wenn die Preise steigen und im Gegenzug die Einkommen nachziehen, sinkt der Anteil der Zinsausgaben an den Haushaltsausgaben. So ist es zumindest bei festverzinslichen Krediten wie Hypothekendarlehen. Große Fremdkapitalemittenten wie Regierungen und Unternehmen haben gegen einen gewissen Preisanstieg ebenfalls nichts einzuwenden.

Zwei Arten von Inflation

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Inflation. Zum einen die Nachfrageinflation, auch bekannt als Demand-Pull-Inflation. Dazu kommt es, wenn die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen das Angebot übersteigt. Zum anderen die Kostendruckinflation (Cost-Push-Inflation). Hierbei handelt es sich um eine Form der angebotsbedingten Inflation, bei der die Preise steigen, weil Unternehmen ihre erhöhten Produktionskosten auf den Preis ihrer Waren und Dienstleistungen umwälzen.

Konsequenzen für Anleger

Inflation ist der natürliche Feind eines jeden Anleiheinvestoren, weil sie die Kaufkraft von Festzinscoupons im Laufe der Zeit verringert. Auch für Aktieninvestoren kann die Geldentwertung eine Herausforderung darstellen, vor allem kurzfristig – obwohl Aktien oft vor den Folgen einer moderaten Inflation geschützt haben. Doch wenn die Faktorkosten steigen, könnten die Gewinnmargen von Unternehmen kurzfristig unter Druck geraten. Das gilt vor allem bei Firmen in wettbewerbsintensiven Branchen und mit einer entsprechend geringen Preismacht. Seit 1945 sind Aktienmärkte bei hoher Inflation mehrmals eingebrochen. Bestes Beispiel sind die 1970er-Jahre, als die Teuerungsrate zwei Mal im zweistelligen Bereich lag.

Hinzu kommen die indirekten Folgen der Inflation. Wenn Notenbanken mit Zinserhöhungen drohen, kann das wiederum den Aktienkursen schaden. Der künftige Cashflow eines Unternehmens müsste dann mit einem höheren Diskontfaktor abgezinst werden, sodass ihr Kapitalwert sinkt. Wachstumsaktien sind besonders zinssensitiv. Investoren sollten daher unbedingt die derzeitige Kombination aus niedrigen Zinsen und hohen Bewertungen stets im Blick behalten.

Klassischer Inflationsschutz

Zu den Anlagen, die traditionell vor Inflation schützen, zählen Sachwerte wie Immobilien, Rohstoffe, Substanzwerte, die oft niedriger bewertet sind als Wachstumsaktien, inflationsindexierte Staatsanleihen (TIPS) sowie variabel verzinsliche Papiere. Für langlaufende Anleihen, anleiheähnliche Aktien wie Versorgertitel, Infrastrukturanlagen ohne Inflationsindexierung und Wachstumsaktien ist eine steigende Inflation hingegen ungünstig.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.