Die Aussichten für die Weltwirtschaft verbessern sich, da vier der fünf großen Zentralbanken die Zinssätze senken und sich das Geschäftsklima weltweit von den negativen Auswirkungen der höheren US-Zölle erholt. Auch wenn der Shutdown der US-Regierung für neue Unsicherheit sorgen könnte, bleiben die Unternehmensgewinne und das Umsatzwachstum weiterhin stabil. All das deutet darauf hin, dass es mittelfristig Aufwärtspotenzial bei riskanteren Anlageklassen geben wird.
Staatsanleihen scheinen dagegen anfällig zu sein. In den USA preist die Anlageklasse das Inflationsrisiko infolge eines möglichen zollbedingten Anstiegs der Verbraucherpeise nicht ausreichend ein. Gleichzeitig sind wir besorgt, dass die Einmischung der Trump-Regierung in die Politikgestaltung und Governance der US-Notenbank die Unabhängigkeit der Zentralbank untergraben und zu einer höheren Risikoprämie und steileren Renditekurven an den Märkten für US-Staatsanleihen führen könnte. Darüber hinaus liegen die Renditen 10-jähriger US-Anleihen nach einem Rückgang auf fast 4 Prozent nun unter unserer Schätzung des langfristigen neutralen Niveaus.
In den übrigen Industrieländern lockern die Zentralbanken zwar immer noch die Geldpolitik, aber wir gehen davon aus, dass sich die Leitzinsen im Durchschnitt einer unteren Grenze nähern. Dadurch dürfte der Spielraum für weitere Kursgewinne bei Anleihen allmählich begrenzt sein.
Vor diesem Hintergrund gehen wir bei Aktien zu einer Übergewichtung und bei Anleihen zu einer Untergewichtung über. In Cash bleiben wir neutral gewichtet.
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