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Weltwirtschaftsforum Davos Oxfam fordert höhere Steuern auf Vermögen und Kapitalgewinne

Die Hilfsorganisation Oxfam hat im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos seinen Bericht „An Economy for the 1 %“ vorgelegt. Die Nichtregierungsorganisation adressiert darin zwei Kernforderungen an die Wirtschaftsentscheider: das Modell der Steueroasen für Unternehmen und Privatpersonen zu unterbinden – und sehr hohe Vermögen stärker zu besteuern.

2015 habe das reichste Prozent der Weltbevölkerung, etwa 70 Millionen Menschen, mehr Vermögen als die restlichen 99 Prozent zusammengenommen besessen, stellt Oxfam fest. Und spitzt noch einmal zu: Die reichsten 62 Menschen der Welt verfügten über dasselbe Vermögen wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.

Um die immer weiter aufgehende Schere zwischen Arm und Reich zu stoppen, setzt die Hilfsorganisation auf Umverteilung. Dazu bedürfe es eines gerechten internationalen Steuersystems. Oxfam formuliert vier Punkte:
  • Unternehmen sollen verpflichtend über ihre Gewinne und deren Besteuerung öffentlich Bericht erstatten.
  • Staaten sollen ihre Steueranreize für Konzerne transparent machen und das Wetteifern um die niedrigsten Steuersätze beenden.
  • Große Vermögen, Kapitalgewinne und hohe Einkommen müssen höhere Steuern zahlen.
  • Eine überstaatliche Steuerstelle soll die Interessen der wenig potenten Entwicklungsländer mitberücksichtigen.
Der Ruf nach Umverteilung durch stärkere Belastung von finanziell stärkeren Schultern ist eine sehr regelmäßig wiederkehrende Forderung, die auch in Deutschland viele Anhänger findet: Laut einer Umfrage des Paritätischen empfinden auf Deutschland bezogen mehr als 70 Prozent der Bevölkerung über alle Parteigrenzen hinweg die gegebene Vermögensverteilung als ungerecht und plädieren für eine stärkere Besteuerung hoher Vermögen und Einkommen.  

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