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Top-Berater im Gespräch: Arndt Schmalenbach, Deutsche Bank

In der Interview-Reihe „Top-Berater im Gespräch“ spricht DAS INVESTMENT mit jeweils einem Berater aus den fünf größten Städten, die das Bewertungsportal Who Finance als die besten Altersvorsorge-Spezialisten aus Kundensicht ausgezeichnet hat.
Arndt Schmalenbach, selbständiger Berater der Deutschen Bank in Berlin macht den Anfang. Schmalenbach wurde insgesamt 813-mal bewertet und kommt dabei im Schnitt auf die Top-Wertung von 5,0 Sternen. Wie er das geschafft hat, worauf er in der Altersvorsorgeberatung setzt, welche Themen aus seiner Sicht eher vernachlässigbar seien und wie er die Bedeutung der Künstlichen Intelligenz (KI) sowohl als Anlagethema als auch in seinem Beratungsalltag einschätzt.
DAS INVESTMENT: In der Who Finance-Auswertung kommen Sie auf die Bestnote von 5,0 – bei mehr als 800 Bewertungen. Das ist eine beachtliche Leistung. Wie haben Sie das erreicht?
Arndt Schmalenbach: Durch Konstanz in der Arbeit und gute Kundenpflege. Ich mache den Job in dieser Form seit fast 24 Jahren, einige Kunden betreue ich sogar noch länger aus meiner Zeit als Angestellter bei der Deutschen Bank. Heute ist Verlässlichkeit in der Kundenbetreuung besonders wichtig. Vieles läuft zwar über das Internet, aber da fehlt die Persönlichkeit. Und der Kunde braucht auch öfter einmal jemanden, der ihm eine andere Sichtweise aufzeigt, der auch mal sagt: „Denken Sie auch nach links und rechts, nicht nur geradeaus.“
Sie sind jetzt seit 33 Jahren bei der Deutschen Bank. Was schätzen Sie an dem Finanzinstitut als Arbeitgeber beziehungsweise Vertriebspartner?
Schmalenbach: Ich hatte damals das Glück, mir meinen Ausbildungsplatz unter allen großen Banken aussuchen zu können. Ich habe mich für die Deutsche Bank entschieden, die damals die klare Nummer 1 war. Das war keine schlechte Entscheidung, sonst wäre ich nicht so lange geblieben.
„Ich mache das, was ich für richtig halte“
In der Vergangenheit hatten sich viele Berater über Aktionen wie „Produkt das Monats“ sowie allgemein über zu starre und zu hoch gesetzte Vertriebsziele beschwert, da man unter diesen Umständen die Kundenbedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigen könne. Wie war es bei Ihnen?
Schmalenbach: Solche Aktionen kenne ich bei der Deutschen Bank als selbstständiger Finanzberater nicht. Ich bin völlig frei in der Entscheidung welche Produkte ich aus dem Portfolio der Deutschen Bank meinen Kunden anbiete. Ich muss nicht jedes Produkt vermarkten und habe keine Zielvorgaben. Ich mache das, was ich für richtig halte.
Wie gehen Sie bei der Auswahl geeigneter Vorsorgeprodukte vor?
Schmalenbach: Meine Beratung hat sich über die letzten zehn Jahre, als die Zinsen gefallen sind, dahingehend verändert, dass ich hauptsächlich auf fondsgebundene Lösungen setze. Das ist in diesen Zeiten die einzige noch sinnvolle Option. Wo sollen die Zinsen sonst herkommen? Jeder Versicherer hat natürlich auch Kosten, und wenn ich schon wenig Zinsen habe und davon noch Kosten abgehen, bleibt am Ende nicht viel übrig.
Was empfehlen Sie jetzt konkret?
Schmalenbach: Momentan setze ich sehr stark auf ein gemanagtes Portfolio, das wir zusammen mit unserem Produktpartner, der Zurich anbieten. Es ist eine Mischung aus ETFs und aktiv gemanagten Fonds, bei der das Management automatisch durch die Deutsche Bank und die Zurich erfolgt. Damit waren wir in den letzten Jahren im deutlich zweistelligen Rendite-Bereich unterwegs gewesen. Mir ist kein anderer Marktteilnehmer bekannt, der auch nur annähernd ähnliche Bilanzen vorweisen kann.
Wie stehen Sie zum Thema Nachhaltigkeit und Taxonomie?
Schmalenbach: Das ist ein politisch gewolltes Thema, das nur einen Bruchteil meiner Kunden wirklich interessiert. Weniger als ein Prozent meiner Kunden sprechen von sich aus über nachhaltige Geldanlage. Die Kunden wollen vor allem die Rendite. Wenn ein nachhaltiges Produkt die beste Rendite bringt - sehr gerne. Aber extra Geld ausgeben oder auf Rendite verzichten möchte kaum jemand.