Wenn die Token wandeln Studie enthüllt, was über den ICO-Erfolg entscheidet
Was Uni-Professor Christian Fisch als „Signal Theory“ umschreibt, könnte man auch mit dem schönen deutschen Sprichwort umschreiben: Klappern gehört zum Handwerk. Und wer am lautesten klappert, kriegt das meiste Geld. Das beschreibt ziemlich gut, was der Professor aus Trier in seiner Studie „Initial coin offerings (ICOs) to finance new ventures“ beschreibt. Was auf Deutsche ungefähr heißt: „ICOs finanzieren neue Projekte“.
Zunächst zum Markt: Bei ICOs geben Unternehmen sogenannte Tokens aus und kassieren dafür Geld. Tokens können Kryptowährungen, Unternehmensanteile, Projekte, Rechte und vieles mehr sein. Niedergeschrieben wird das alles in dezentralen, angeblich fälschungssicheren Registern (Distributed Ledger Technology, DLT), von denen die Blockchain-Technik die wohl bekannteste ist.
Im Jahr 2017 passierten wohl 366 ICOs, die 6,2 Milliarden US-Dollar einnahmen. Im laufenden Jahr sind es per Ende August bereits 764 ICOs, die zusammen 18,7 Milliarden Dollar schwer waren. Der Trend zeigt zurzeit eindeutig nach oben.
Keine Prospekte, nur ein White-Paper
Besonders bemerkenswert sind die Details, die über Wohl, Wehe und vor allem Wert von ICOs bestimmen. Und die lassen irgendwie daran zweifeln, dass der Markt auch nur im Ansatz so etwas wie ausgereift ist.
Da ist zum Beispiel das erwähnte Klappern. Offizielle Prospekte und rechtlich vorgeschriebenes Info-Material gibt es nicht. Also empfiehlt es sich, stets ein sogenanntes White-Paper als so eine Art Fahrplan zu verfassen. Echte Standards gibt es auch hier nicht. Aber es gelten die Regeln: Kürzere Werke suggerieren Präzision, das ist gut fürs ICO. Außerdem sollte die zugrunde liegende Technik beschrieben sein. Wichtig.