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Wenn die Token wandeln Studie enthüllt, was über den ICO-Erfolg entscheidet

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Anleger sollten sich den Quell-Code ansehen – wenn sie ihn denn verstehen. Da Token nur digital und auf Blockchains vorkommen, müssen sie programmiert werden. Und hier gilt: Je höherwertig das alles daherkommt, desto besser fürs ICO-Ergebnis. Ebenso ist es laut Studie ein gutes Zeichen, wenn später fortlaufend Patches erscheinen, die Programmierfehler ausbügeln. Denn das kann sich nicht jeder leisten und ist damit ein Zeichen von Seriosität.

Wer twittert, gewinnt

Ziemlich wichtig ist auch das Signal, wie die Unternehmer zu ihrer eigenen Ware stehen. Bieten sie nahezu alle Tokens öffentlich an, gilt das als schlechtes Zeichen. Behalten sie hingegen einen größeren Teil für sich zurück, zeigt das, dass sie mit ihren Anlegern am selben Strang ziehen. Außerdem ist es von Vorteil, wenn ein einflussreicher Investor schon eingestiegen ist. Der Herdentrieb besorgt dann den Rest.

Überhaupt diese vielen Feinheiten, die Professor Fisch da zusammengetragen hat. So bringt ein ICO mehr Geld ein, je ...

  • ... mehr die Macher über ihr Produkt twittern. Die moderne Form des Klapperns.
  • ... kürzer die Laufzeit des Coin-Angebots angesetzt ist. Schließlich unterstellt das Knappheit und stachelt damit den Jagd-Instinkt an.
  • ... besser ihr dezentrales Register funktioniert. Als Standard gilt inzwischen die Blockchain „Ethereum“. Auf ihr kann man wie bei einer Open-Source-Software viele andere Anwendungen aufsetzen.
  • ... höher der Bitcoin-Kurs liegt. Einerseits ist Bitcoin das häufigste Zahlungsmittel. Andererseits zeigt er an, wie die Akteure auf dem Token-Markt gerade drauf sind.

Die Einflüsse vermitteln nicht gerade den Eindruck, dass es sich hier um einen rationalen, transparenten Markt handelt (Zugegeben, rational ist auch der Aktienmarkt nicht). So weist Fisch darauf hin, dass die Risiken bei einem ICO sehr hoch sind. Token hätten keinen echten Wert und keine Funktion im wahren Leben. Auch das Betrugsrisiko sei enorm. Transparenzpflichten gebe es keine, und die Macher der Token geben sich fast nie zu erkennen. Hinter der gesamten Blockchain-Technik stecke generell eine Sehnsucht nach Anonymität. Beruhigend ist das alles nicht gerade.

Damit stellt Fisch zwar fest, dass ICOs inzwischen einen festen Platz haben, wenn es um Unternehmensfinanzierungen geht. Ob der Trend aber weiter nach oben oder eventuell zusammen mit dem Bitcoin-Kurs abwärts zeigt, wagt er nicht vorherzusagen.

Immerhin seien ICO-Anleger keine blutjungen Zocker. Sie sind laut Studie im Schnitt 33 Jahre alt und neuer Technik zugewandt und wägen ihre Entscheidungen auf Basis ausführlicher Informationen ab. Das ist sicherlich ein gutes Zeichen.

Die gesamte Studie können Sie hier herunterladen.

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