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  • S&P 500 und Mag7: Wenn Fondsmanager zu Indexkopierern werden

Von in ZielgruppenLesedauer: 3 Minuten
Die Konzentration der Tech-Giganten wird für aktive Fondsmanager zunehmend zur Herausforderung.
Die Konzentration der Tech-Giganten wird für aktive Fondsmanager zunehmend zur Herausforderung. | Foto: Midjourney / Tesla / Apple / Meta / Nvidia / Microsoft

Die Konzentration an den amerikanischen Börsen hat ein beunruhigendes Ausmaß erreicht. Sieben Technologiekonzerne – Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla – dominieren inzwischen den S&P 500 in einem Maße, das selbst erfahrene Marktteilnehmer überrascht. Ohne diese digitalen Heilsbringer hätte der wichtigste Aktienindex der Welt im ersten Quartal 2024 einen Verlust von 5 Prozent verzeichnet. Mit ihnen gelang ein Plus von 7,6 Prozent.

Die Konzentration führt jedoch dazu, dass sich viele aktiv gemanagte Fonds immer ähnlicher werden. Der Grund ist simpel: Kein Fondsmanager kann es sich leisten, die Tech-Giganten zu ignorieren. Wer untergewichtet ist, muss seinen Anlegern erklären, warum er hinter dem Markt zurückbleibt.

7 Tech-Firmen machen 22 Prozent des MSCI World aus

Was die aktuelle Lage besonders prekär macht: Die zehn größten Aktien im S&P 500 vereinen mehr als 35 Prozent der Marktkapitalisierung auf sich – das ist der höchste Wert seit mindestens vier Jahrzehnten, wie Analysten der Bank of America ermittelt haben. Global betrachtet machen die sieben Tech-Konzerne bereits 22 Prozent des MSCI World Index aus, der knapp 1.400 Aktien umfasst.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig. Seit der Corona-Pandemie ist die Zahl der Börsengänge deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig haben Übernahmen und Fusionen zu einer weiteren Marktkonzentration geführt. Hinzu kommt der Hype um künstliche Intelligenz, der immense Kapitalströme in den Technologiesektor lenkt.

 
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Chance und Herausforderung

Für Vermögensverwalter stellt sich die Frage, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen. Eine Möglichkeit wäre die gleichgewichtete Portfoliostruktur, bei der jede Position den gleichen prozentualen Anteil erhält. Auch das regelmäßige „Top-Slicing“, also das teilweise Abstoßen stark gestiegener Positionen, könnte das Konzentrationsrisiko mindern.

Die eigentliche Herausforderung liegt jedoch tiefer: Solange Fondsmanager quartalsweise an der Benchmark gemessen werden und ihre Vergütung davon abhängt, wird der Mut zu echtem aktivem Management beschränkt bleiben. Doch gerade in dieser Situation könnte sich die Spreu vom Weizen trennen.

Tatsächlich bietet die aktuelle Marktlage für überzeugte aktive Manager sogar besondere Chancen. Je stärker der Herdentrieb am Markt wird, desto größer werden die Opportunitäten abseits des Mainstreams. Qualitätsunternehmen außerhalb des US-Tech-Sektors werden mitunter zu attraktiven Bewertungen gehandelt – darin liegen auch Chancen für aktive Manager.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in der offenen Kommunikation mit den Investoren. So sind Anleger durchaus bereit, eine temporäre Underperformance zu akzeptieren, wenn die Anlagestrategie nachvollziehbar erklärt wird.

Die Geschichte der Finanzmärkte zeigt: Phasen extremer Konzentration waren immer auch Zeiten, in denen sich mutige aktive Manager profilieren konnten. Nicht durch blindes Nachahmen des Index, sondern durch wohlüberlegte Abweichungen von der Masse. Die aktuelle Marktsituation könnte sich so als Bewährungsprobe für qualitativ hochwertiges aktives Management erweisen – und damit als Chance für Fondsmanager, die ihren Namen wirklich verdienen.

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