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Wenn nicht jetzt, dann bald Draghi vor Entscheidung zu QE-Plan

Der Präsident der Europäischen Zentralbank wird sich in einer Pressekonferenz am Donnerstag äußern, nachdem der EZB-Rat die Geldpolitik für einen Euroraum festgesetzt hat, der wohl noch eine Zeit lang verstärkten Stimuli benötigt. Sollten keine definitiven Maßnahmen unmittelbar getroffen werden, dürfte Draghi gelöchert werden, was er tun gedenke - und wann - um das Wirtschaftswachstum auf Kurs zu halten.

Da die Anleihekäufe nur noch sechs Monate laufen und jüngste Daten signalisieren, wie zerbrechlich die Konjunkturerholung ist, prognostizieren die meisten von Bloomberg befragten Ökonomen, dass die Europäische Zentralbank die quantitative Lockerung verlängern muss. Aber die Währungshüter müssen zunächst entscheiden, ob eine Neukonzeption des 1,7 Billionen Euro schweren Programms nötig ist, das rasch das Angebot an Staatspapieren der Region aufsaugt.

„Die Frage ist nicht, ob die Europäische Zentralbank lockern wird, sondern es geht mehr darum, die Reihenfolge richtig hinzubekommen, um die Wirkung zusätzlicher Maßnahmen zu maximieren“, sagt Frederik Ducrozet. Der Ökonom bei Pictet & Cie in Genf erwartet, dass neue Anreize im Dezember angekündigt werden. „Mehr Zeit ist nötig, um das Knappheitsproblem bei den Anleihekäufen einzuräumen und anzugehen.“

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Die Notenbank wird ihre Zinsentscheidung um 13:45 Uhr (MESZ) verkünden und Draghi wird 45 Minuten später vor die Presse treten. Nur wenige von Bloomberg befragte Ökonomen erwarten irgendwelche Veränderungen bei den Zinsen, und nur knapp die Hälfte erwartet Maßnahmen in irgendeiner Form.

Konjunkturausblick

Draghi wird auch revidierte Konjunkturprognosen vorstellen, die wohl gegenüber den Schätzungen vom Juni kaum verändert sein dürften. Aber sie werden nicht angenehm ausfallen. Das Inflationsziel von knapp 2 Prozent ist seit mehr als drei Jahren nicht mehr erreicht worden und dürfte mindestens bis 2018 verfehlt werden. Die Teuerung lag im August lediglich bei 0,2 Prozent, unter den Schätzungen der Ökonomen und unverändert gegenüber Juli. Das stellt für die Europäische Zentralbank ein Glaubwürdigkeitsproblem dar - sie war in den letzten zwölf Monaten wiederholt gezwungen, ihre Prognosen zu senken.

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