Aktiv gegen passiv Aktiver Fonds versus ETF – wer bietet das bessere Gold-Investment?
Gold: Die aktiven Investments – unerwartet aktiv, unerwartet gut
Gold ist Gold. Ein einzelner Rohstoff bedarf eigentlich keines speziellen Managements. Regulatorische und vertriebliche Gründe machen es für die meisten Anlageberater dennoch erforderlich, beim Goldinvestment auf einen aktiv verwalteten Fonds zurückzugreifen. Der flexible Einsatz im Fondsdepot ist somit die Daseinsberechtigung des Hansagold (ISIN: DE000A2P3XY), Deutschlands einzigem Goldfonds. Mit seinen +4,8 Prozent jährlichem Wertzuwachs lieferte Fondsmanager Nico Baumbach seit 2009 eine Goldpreis-ähnliche Wertentwicklung (+5,8 Prozent per annum). Der Unterschied ist im Wesentlichen auf die Fondskosten in Höhe von 0,9 Prozent p. a. inklusive Beratervergütung zurückzuführen. Diese Rendite erreichte Baumbach trotz eines regulatorischen Nachteils: Er darf in seinem Fonds maximal zu je einem Drittel physisches und Zertifikate-Gold einsetzen.
Das restliche Portfolio bestückt er etwa mit Silber- oder Platininvestments, die die Goldpreisentwicklung bestmöglich nachbilden. Zwar ist die physische Goldauslieferung schon ab 100 g möglich, allerdings sollten Anleger beim Fonds berücksichtigen, dass beim Verkauf der Anteile unabhängig von der Haltedauer Kapitalertragsteuer fällig wird. Beim physischen Besitz entfällt hingegen nach einem Jahr Besitz die steuerliche Belastung.
Wie jeder Fonds ist auch der Hansagold als Sondervermögen geschützt, sollte die verantwortliche Fondsgesellschaft – in diesem Falle die hamburgische Hansainvest – pleitegehen. Insgesamt lässt sich der Fonds flexibel kaufen, besparen und kostengünstig rebalancen, selbst wenn das Kundendepot keinen Börsenhandel erlaubt. Berater können für ihre Beratungsleistung außerdem einen Ausgabeaufschlag erheben.
Goldminen: Der aktive Fonds
Für echte Goldbullen, die ihr Edelmetallinvestment mit einem Hebel versehen oder zusätzlich diversifizieren möchten, bietet sich ein Goldminen-Aktienfonds an. Ein unter Profianlegern besonders beliebter Fonds ist der Bakersteel Precious Metals (LU1128909394), der neben Gold- zusätzlich auch in Silberminen investiert. Er wird zum Beispiel seit Jahren vom Kölner Dachfondspionier Eckhard Sauren eingesetzt. Auch die Liechtensteiner Goldspezialisten Incrementum, die Autoren des berühmten „In-Gold-We-Trust-Reports“, vertreiben den Fonds unter ihrer eigenen Marke. Sie setzen ihr Vertrauen in das Fondsmanager-Team, das aus den Geologen und Investmentexperten David Baker, Trevor Steel und Mark Burridge besteht.
Zirka +176 Prozent legte die günstigste Privatanlegeranteilsklasse des Bakersteel Precious Metals seit 2015 zu. Damit war der Fonds um 78 Prozentpunkte ertragsstärker als der Benchmark-Index und gehörte insgesamt zu den beständig besten Anlagestrategien für Minenwerte. Trotz des Erfolges ist das Fondsvolumen mit weniger als 670 Millionen Euro noch überschaubar – was der Strategie durchaus zum Vorteil gereicht.
Das Manager-Team kann dadurch problemlos abseits großer Werte wie Barrick Gold oder Newmont Mining in mittelgroße Qualitätsaktien investieren, die charakteristisch für den Fonds sind. So ist die durchschnittliche Marktkapitalisierung der Portfoliotitel mit circa 3 Milliarden Euro nur halb so groß wie bei der Vergleichsgruppe und um zwei Drittel geringer als beim Index.
Derzeit sind die Fondsmanager besonders optimistisch für Minen gestimmt. Im Umfeld eines wahrscheinlich zu Ende gehenden US-Zinserhöhungszyklus, eines schwächeren US-Dollars sowie reichlich geopolitischer Risiken sehen sie die Bergbauunternehmen im Vorteil. Während ein direktes Goldinvestment in Euro unter einem schwächeren US-Dollar leiden würde, könnten Goldminenwerte die Portfoliorendite aufbessern. Geht der schwächere Dollar mit einem steigenden Goldpreis einher, profitieren Anleger nämlich von der berühmten Hebelwirkung der Bergbauaktien.