Robert Halver zur deutschen Industrie „Wer beim Klima nur ideologisch denkt, den bestraft die Wirtschaft“

Man muss nicht lange um den heißen Brei herumreden. Wirtschaftspolitisch ist in Deutschland in den letzten Jahren einiges liegen geblieben. Während wir früher mit unserer langen Nase industriell und technologisch immer vorne lagen, haben wir heute vielfach nur noch ein Stupsnäschen. Offensichtlich geht es uns so gut, dass man meint, sich Behäbigkeit erlauben zu können. Ganz böser Fehler.
Stillstand ist Rückschritt. Insbesondere bei der Digitalisierung hinken wir nicht nur hinterher, wir fahren bereits im Rollstuhl. Diese Schlaglöcher auf der digitalen Autobahn mögen noch putzig klingen, wenn man in einigen Bundesländern Monate lang auf einen neuen Pass warten muss.
Aber diese Mängel machen den gesamten deutschen Standort immer weniger konkurrenzfähig. Welches Unternehmen investiert dort, wo Netzqualitäten minderwertig sind und Funklöcher den Betriebsablauf beeinträchtigen? Da geht man aus Wettbewerbsgründen lieber ins besser vernetzte Ausland und nimmt die Jobs gleich mit.
Selbst das reformunbewegliche Italien wird unter Ministerpräsident Mario Draghi flügge. Dort steckt der Wirtschaftskarren wohl so tief im Dreck, dass der Handlungsbedarf zu groß wurde. Dabei packt die Regierung auch ganz heiße Eisen an. So soll die bislang zelebrierte sakrosankte Bürokratie entrümpelt werden.