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Von in Pools und VertriebeLesedauer: 10 Minuten
PMA-Chef Bernward Maasjost (r.) und Ascendia-Chef Florian Brokamp
PMA-Chef Bernward Maasjost (r.) mit Ascendia-Chef Florian Brokamp: „Schnell auf einer Wellenlänge gewesen.“ | Foto: Iris Bülow
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Diese Nachricht ließ Ende vergangenen Jahres die Poolbranche aufhorchen: Der Maklerpool PMA (Eigenschreibweise: pma) bekommt einen neuen Eigentümer, der Private-Equity-Investor HG Capital steigt bei den Münsteranern ein. HG hat bereits die Fonds Finanz, den DEMV und einige weitere Finanzakteure in Deutschland unter seine Fittiche gebracht.

Nun startet er mit einer neu gegründeten Beteiligungsgruppe namens Ascendia ein neues Projekt. PMA ist darin das erste Übernahmeziel.  

Wie der langjährige PMA-Chef Bernward Maasjost den Verkauf des Pools begründet, was die Dachgesellschaft Ascendia Group vorhat und was am Maklermarkt mittlerweile am meisten zählt, verrät er im Interview. 

DAS INVESTMENT: PMA ist kürzlich von dem britisch-amerikanischen Private-Equity Investor HG Capital gekauft worden und ist jetzt Teil der Ascendia-Gruppe. Wie lief die Transaktion genau ab?

Bernward Maasjost: Die Anteile der Aktionäre der Dr. Maasjost & Collegen AG – das sind vor allem mein Sohn Felix und ich – sind zu 100 Prozent an HG übergegangen und in die Ascendia Gruppe eingeflossen. Im Anschluss haben wir beide uns hieran wiederum nennenswert beteiligt. Damit sind wir praktisch noch im selben Boot, aber unter anderer Flagge.

Was heißt „nennenswert beteiligt“ – wie viele Anteile halten Sie?

Maasjost: Es ist viel Geld reinvestiert worden, der Rest ist vertraulich.

„Im selben Boot, aber unter anderer Flagge“

Was passiert nun weiter im Ascendia-Verbund?

Maasjost: Die Gruppe wächst immer weiter. Bislang ist bereits die Status GmbH dazugekommen, außerdem der Nettopolicen-Anbieter Honorado, sodass es ein aktives, sich entwickelndes Portfolio ist. Die früheren alleinigen Gesellschafter sind nun in einem gemeinsamen Gremium engagiert. Sie bleiben mir ihrem unternehmerischen Denken involviert.

 

PMA wird als Maklerpool geführt, ist aber auch ein Vertrieb. Ordnen Sie mal bitte ein, wie sich das verhält.

Maasjost: PMA war zunächst ein reiner Maklerpool, mit Partnern, die sich auf Basis eines Vertrags nach Paragraf 93 HGB bei uns anbinden. Sie reichen Anträge bei uns ein und wir wickeln das Geschäft für sie ab. Wir sind praktisch das Bindeglied zwischen der Versichererwelt und den Vertrieblern – das klassische Pool-Modell. Über die letzten Jahre sind aber immer mehr Vermittler ausgeschieden. Viele haben uns gefragt: Was machen wir jetzt mit unseren Beständen, wer betreut unsere Kunden?

Man könnte die Bestände auch an andere Makler des Pools weitergeben oder extern verkaufen.

Maasjost: Ein freier Verkauf am Markt ist mittlerweile sehr kompliziert geworden. Also übernehmen wir im Rahmen unseres Maklerrenten-Angebots die Bestände. Unsere ausgeschiedenen Partner bleiben im Regelfall mit einem gewissen Prozentsatz dabei, aber wir sind dann Ansprechpartner für die Kunden. Dieses eigene Vermittlungsgeschäft hat sich über die letzten Jahre bei uns aufgebaut. Mittlerweile finden Sie es bei sehr vielen Pools.

„So etwas wie 'Bestandsverwesung' kommt für uns nicht in Frage“

Wenn Sie Bestände Ihrer Makler in die eigene Verwaltung übernehmen – werden die Kunden dann passiv weiterbetreut oder wird auch versucht, aktiv Neugeschäft mit ihnen zu machen?

Maasjost: Wir betreuen die Kunden professionell weiter. So etwas wie – ich nenne es mal „Bestandsverwesung“, Courtage einnehmen und nichts dafür tun, kommt für uns nicht in Frage. Wir haben entweder andere Partner, die in der Region ansässig sind und die mit einsteigen. Oder wir haben eigene Leute, die sich um diese Kunden kümmern. Wir machen das mit richtiger Betreuung, mit Fachpersonal.

Wie viele Angestellte haben Sie, die sich um die übernommenen Maklerbestände kümmern?

Maasjost: In Münster haben wir 60 Mitarbeiter im klassischen Support. 25 weitere arbeiten im B2C-Bereich.

Was ändert sich an dem Konstrukt mit der Übernahme durch HG Capital?

Maasjost: Für den Partner ändert sich nichts. Auch die Marke PMA bleibt erhalten. Die handelnden Personen sind die gleichen, nur der Eigentümer ist nun mit HG juristisch eine andere Person.

Vom wem kam der Impuls für die Übernahme – von Ihnen oder von HG?

Maasjost: Wir sind angesprochen worden. Die Branche ist ja sehr übersichtlich. Wenn man ein paar Jahre dabei ist, kennt man alle Spezialisten. Florian Brokamp ist an mich herangetreten und hat die Idee vorgestellt. Mein Sohn Felix und ich waren sehr schnell auf einer Wellenlänge mit ihm. Diese Form der Zusammenarbeit ist für uns und alle Beteiligten ein sehr guter Weg.

Schon kurz nach Ihnen ist als zweites Investment die Status GmbH zur Ascendia Group gekommen. Wird Ascendia in dem Tempo weiterwachsen?

Maasjost: Die Pressemitteilungen haben durchaus zu gewissen Aktivitäten geführt. Einige Leute sind, ich sage es mal: wach geworden. Auf der Liste stehen jetzt schon einige Interessenten mehr. Ob es weiterhin so schnell geht, weiß man nicht. Der Teufel steckt bei solchen Transaktionen im Detail. Aber der Plan für 2025 ist, dass noch einige Unternehmen hinzukommen. Das Gesamtmodell ist darauf angelegt, stark zu wachsen, um die betriebswirtschaftlichen Vorteile aus der Größe auszuschöpfen.

„Der betriebswirtschaftliche Reiz ist die Kostenoptimierung“ 

Aber lohnt sich das überhaupt aus Sicht externer Investoren? Die Finanz- und Versicherungsvermittlung ist kein besonders margenträchtiges Geschäft. Es gibt einen natürlichen Deckel nach oben, weil sich die Provisionen ja nicht unendlich erhöhen lassen. Insofern ist auch der Umsatz nicht endlos ausdehnbar. Wie sehen Sie das?

Maasjost: Auf Courtagen-Seite ist das sicherlich kein unendliches Thema. Und berechtigterweise wollen alle beteiligten Parteien verdienen. Im Fokus stehen daher Kostenoptimierung und betriebswirtschaftliche Synergien, insbesondere im technologischen Bereich. Die erforderlichen Investitionen in Technologie und die Anpassung an die Digitalisierung sind beachtlich und stellen eine erhebliche finanzielle Anstrengung dar, besonders für kleinere Unternehmen. In einem größeren Unternehmensverbund lassen sich diese Belastungen jedoch besser bewältigen.

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