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Top-Berater im Gespräch: Ilka Faupel

In der Interview-Reihe „Top-Berater im Gespräch“ spricht DAS INVESTMENT mit jeweils einem Berater aus den fünf größten Städten, die das Bewertungsportal Who Finance als die besten Altersvorsorge-Spezialisten aus Kundensicht ausgezeichnet hat.
Arndt Schmalenbach, selbstständiger Berater der Deutschen Bank in Berlin, machte den Anfang. Im zweiten Teil folgte Alexander Kratschmayr, selbstständiger Finanz- und Versicherungsmakler sowie Chef und Gründer der Deutschen Finanzhaus Holding (DFH).
Nun spricht die freie Wirtschaftsberaterin und Certified Financial Planner (CFP) Ilka Faupel über ihre Erfahrungen mit der Altersvorsorge-Beratung, Nachhaltigkeit, KI & Co.
DAS INVESTMENT: In der Who-Finance-Auswertung kommen Sie auf die Bestnote von 5,0 – bei mehr als 138 Bewertungen. Das ist eine beachtliche Leistung. Wie haben Sie das erreicht?
Ilka Faupel: Meine Mandanten spüren sehr schnell, dass sie mir vertrauen können, und geben mir oft das Feedback, dass sie sich bei mir „gut aufgehoben“ fühlen. Der Grund dürfte sein, dass ich meine Verpflichtung den Mandanten gegenüber sehr ernst nehme. Es geht schließlich um deren Vermögen und finanzielle Zukunft. Damit übernehme ich bei der Beratung eine große Verantwortung, der ich mit sehr viel Akribie versuche, gerecht zu werden.
Sie sind derzeit selbstständige Beraterin? Welche weiteren Karrierestationen haben Sie bereits durchlaufen?
Faupel: Ich habe viele Jahre als Führungskraft in internationalen Konzernen gearbeitet, und vor meiner Beratungstätigkeit als freie Wirtschaftsberaterin ein eigenes Unternehmen gegründet und geleitet. Die Themen Wirtschaft und Finanzen haben mich immer fasziniert.
Wie gehen Sie mit Vertriebszielen um? In der Vergangenheit hatten sich viele Berater über Aktionen wie „Produkt das Monats“ sowie allgemein über zu starre und zu hoch gesetzte Vertriebsziele beschwert, da man unter diesen Umständen die Kundenbedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigen könne. Wie war und ist es bei Ihnen?
Faupel: Diese Erfahrungen habe ich nicht gemacht, da ich nie Angestellte einer Bank war.
Wie gehen Sie bei der Auswahl geeigneter Vorsorgeprodukte vor?
Faupel: Ich arbeite in folgender Reihenfolge: Intensives Gespräch mit dem Mandanten, Recherche nach für seine Bedürfnisse geeigneten Marktangeboten, Analyse der gefundenen Angebote, Vergleich der besten Produkte, Auswertung, Erstellung einer Übersicht mit den wesentlichen Kriterien für den Mandanten unter Berücksichtigung deren Vor- und Nachteile zur Erleichterung einer Entscheidung, Besprechung dieser Gegenüberstellung und Klärung von Fragen des Mandanten. Nach der Auswahl und Entscheidung durch den Mandanten folgt die Vermittlung und die komplette Abwicklung einschließlich der Beratungsdokumentation.
„Nach der Zinswende habe ich öfters Festgeldanlagen empfohlen“
Was hat sich nach der Zinswende bei der Produktauswahl beziehungsweise bei Ihren Anlageempfehlungen zur Altersvorsorge geändert?
Faupel: Nachdem es wieder – zum Teil recht attraktive – Zinsen gab, habe ich, wo sinnvoll, auch öfters Festgeldanlagen empfohlen.
Wie stehen Sie zum Thema Nachhaltigkeit und Taxonomie?
Faupel: Es ist ein unnötiger Mehraufwand. Die Mandanten verstehen es nicht, es gibt kaum Produktauswahl, und 99 Prozent meiner Mandanten ziehen den Fokus auf Rendite vor.
Welche Kriterien verwenden Sie, um die Qualität und Nachhaltigkeit von Vorsorgeprodukten zu bewerten?
Faupel: Ich arbeite mit einem Service-Dienstleister zusammen, über den ich sämtliche Produkte recherchieren und analysieren kann. Dabei können auch bestimmte Kriterien als Vorgabe erfasst werden, um ganz gezielt nur Produkte aufgelistet zu bekommen, die diesen Vorgaben entsprechen.
„Mandanten fragen oft nach ETFs “
Welche Rolle spielen ETFs und andere kostengünstige Anlageformen in Ihren Empfehlungen?
Faupel: Eine große, da Mandanten oft auch gezielt danach fragen. Und da ich auf Honorarbasis arbeite und etwaige interne Provisionen automatisch den Anlegern auf ihr Konto ausgezahlt werden, bin ich auch völlig unabhängig von irgendwelchen Interessen an Provisionen aller Art.
Wie gehen Sie mit dem Thema Kostentransparenz um, insbesondere bei komplexeren Vorsorgeprodukten?
Faupel: Als Honorarberaterin vermittele ich einerseits Produkte ohne Kosten beziehungsweise Provisionen, andererseits lege ich sonstige enthaltene Kosten wie zum Beispiel Produkt-Verwaltungskosten ganz transparent vor Abschluss offen und vergleiche auch Angebote unter diesem Aspekt.
Wie oft empfehlen Sie eine Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der Altersvorsorgestrategie?
Faupel: Finanzpläne, die alle Finanzströme umfassen und bestimmte Ziele verfolgen – wie auch die Altersvorsorge -, sollten circa alle zwei bis drei Jahre aktualisiert werden. Bei Veränderungen im persönlichen Umfeld oder bei größeren Marktveränderungen, wie zum Beispiel einer höheren Inflationsrate, auch öfter.