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USA, Europa und China Wer liegt bei der Emissionsbegrenzung vorn?

Feierabendstau in der 12-Millionen-Einwohner-Metropole Xian
Feierabendstau in der 12-Millionen-Einwohner-Metropole Xian: China allein verursacht 27 Prozent der heutigen CO2-Emissionen. | Foto: Imago Images / Imaginechina-Tuchong
Emile Gagna, Candriam

Ziel der Klimakonferenz COP26 war es, CO2-Emissionen schneller zu reduzieren, um die Erderwärmung bis 2100 auf einen Wert zwischen 1,5 und 2 Grad Celsius zu begrenzen. Hierbei soll das Subsidiaritätsprinzip eingehalten werden, wonach sich jedes Land in eigener Verantwortung organisiert und seinen eigenen nationalen Beitrag selbst festsetzt, den so genannten NDC (Nationally determined contribution).

Doch um das 1,5-Grad-Ziel letztlich zu erreichen, müssen die weltweiten CO2-Netto-Emissionen gegenüber dem Stand von 2010 bis 2030 um 45 Prozent gesenkt werden. Bis 2050 müssen sie auf Netto-Null sinken. Doch selbst wenn die jüngsten NDCs erreicht werden, würden die weltweiten Treibhausgasemissionen im Jahr 2030 immer noch höher sein als im Jahr 2010.

Wir alle kennen die Hauptakteure: Die USA sind mit 15 Prozent und Europa mit 10 Prozent zusammengenommen für ein Viertel der weltweiten Emissionen verantwortlich, während China etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) ausmacht. Allein diese drei Volkswirtschaften emittieren somit mehr als die Hälfte des globalen Kohlenstoffdioxids.

Interessant dabei: Obwohl diese aktuellen Emissionsniveaus für die Zukunft der globalen Emissionen relevant sind, hat der Verlauf der Emissionen jedoch eine gewisse Bedeutung für die Verhandlung von Zielen zwischen Industrie- und Schwellenländern. Denn während heute die USA und Europa rund ein Viertel der neuen Emissionen beitragen, sind diese beiden Regionen für mehr als die Hälfte der Gesamtemissionen verantwortlich, die bereits in die Atmosphäre gelangt sind. Umgekehrt ist China zwar für ein Viertel der neuen Emissionen verantwortlich, aber für weniger als 13 Prozent der Treibhausgase, die sich bereits in der Atmosphäre befinden.

Industrieländer müssen ihre Anstrengungen erhöhen

Ausgehend von sehr unterschiedlichen Emissionsniveaus haben die Vereinigten Staaten und Europa ähnliche Ziele: Bis 2050 soll die Kohlenstoffneutralität erreicht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich die USA das mittelfristige Ziel bis 2030 gesetzt, die Emissionen gegenüber dem Stand von 2005 um 50 bis 52 Prozent zu senken. Europa hat sich bis 2030 ein Zwischenziel von 55 Prozent der Emissionen gegenüber dem Stand von 1990 gesteckt. Diese Ziele sind ehrgeizig und es ist bereits absehbar, dass die jetzigen Bemühungen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, nicht ausreichen werden. Wenn beide Regionen auf dem vorgezeichneten Weg so langsam vorankommen wie bisher, werden die Emissionen 2050 deutlich über dem Ziel der Kohlenstoffneutralität liegen (Grafik 1).

Klimaneutralität made in China

China will bis 2060 klimaneutral sein. Daher fallen die chinesischen Ziele für das Jahr 2030 bescheidener aus. Das Land plant nur, seinen CO2-Ausstoß um 65 Prozent gegenüber dem Stand von 2005 zu reduzieren. Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Entwicklung Chinas würden die Emissionen der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft daher weiter steigen und kurz vor 2030 ihren Zenit erreichen. Insgesamt ist der erforderliche Aufwand, um ein Häkchen hinter die gesteckten Ziele zu setzen, sehr erheblich. Die CO2-Emissionen Chinas sind heute vergleichbar mit denen der USA im Jahr 1996. Vor diesem Hintergrund erscheinen die von China angekündigten Ziele noch als besonders ehrgeizig. (Grafik 2).

Und die Lücke zwischen Ziel und Entwicklungskurve?

Die Emissionsgrafiken zeigen eine geradlinige Ziellinie zwischen dem heutigen Stand der Staaten und ihren Netto-Null-Zielen. Sie zeigen auch eine lineare Entwicklungskurve bezogen auf die tatsächlich verringerten Emissionen in den zehn Jahren vor Covid-19. Wichtig im Umgang mit der Lücke ist: Die gesteckten Ziele müssen im Blick behalten werden und zugleich müssen auch die Finanzmärkte zur Lösung beitragen und ein Zurückfallen verhindern. Mit dem Schlagwort „Impact“ sind Anleger hier auf einem guten Weg.

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