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Studie von Vaneck ETF-Kenner sind oft Selbstentscheider – oder umgekehrt

Vater mit Kind und Laptop auf dem Sofa
Vater mit Kind und Laptop auf dem Sofa: Wer sich mit ETFs auskennt, ist als Finanzanleger häufig Selbstentscheider, besagt eine Studie von Vaneck. | Foto: Axa
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Wer sich in Deutschland mit ETFs, börsengehandelten Indexfonds, auskennt, trifft seine Finanzentscheidungen häufiger eigenständig als der Durchschnitt der Anleger. Zu diesem Ergebnis kommt die Fondsgesellschaft Vaneck, Anbieter von aktiven Fonds und ETFs, auf Basis einer Umfrage. Laut der Online-Befragung unter rund 500 Erwachsenen nutzen 69 Prozent der hiesigen ETF-Kenner bei der Geldanlage einen Onlinebroker – also eine Plattform, auf der Endkunden selbstständig Finanzprodukte kaufen können. Nur 26 Prozent greifen auf einen Berater zurück.

Anders sieht das Bild bei jenen Verbrauchern aus, die sich nur wenig oder gar nicht mit ETFs auskennen: Von ihnen holt sich mit 55 Prozent mehr als jeder zweite Hilfe bei einem Berater, um ein Finanzprodukt zu kaufen. Nur 31 Prozent setzen Finanzentscheidungen selbstständig um.

Der Unterschied macht sich auch bei der Informationsbeschaffung bemerkbar: ETF-Kenner beziehen ihre Kapitalmarktinformationen zum Großteil aus dem Internet, nur 14 Prozent ziehen einen Berater hinzu. Bei Anlegern, die sich mit ETFs nicht auskennen, wenden sich immerhin 31 Prozent an einen Berater.

Beim ETF-Anbieter Vaneck folgert man daraus: ETFs seien gut geeignet, „die individuelle Geldanlage zu demokratisieren und Privatanleger als Akteure auf dem Finanzmarkt zu emanzipieren.“

Die Ergebnisse aus Deutschland lassen sich allerdings nicht unbedingt auf andere Länder übertragen. Vaneck befragte nämlich nicht nur deutsche Anleger, sondern auch je rund 500 Anleger aus Großbritannien und Italien. Ergebnis: In Großbritannien nutzen nur 42 Prozent der Menschen, die sich mit ETFs auskennen, einen Onlinebroker, ebenfalls 42 Prozent greifen auf einen Berater zurück. In Italien kaufen nur 21 Prozent der ETF-Kenner Produkte rein online, beachtliche 66 Prozent wenden sich dafür an einen Berater.

Auch umgekehrt wird ein Schuh draus

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Nicht ganz fern liegt es daher, Ursache und Wirkung auch andersherum zu betrachten: Wer in Deutschland Finanzentscheidungen eigenständig fällt, beschäftigt sich oft mit ETFs, könnte dabei herauskommen. Immerhin sind die Passiv-Vehikel gegenüber aktiven Fonds vergleichsweise günstig und in der Regel einfach zu verstehen: Klassische Markt-Indizes heben einfach die jeweils größten Unternehmen ins Portfolio.

Hierzulande werden ETFs in der Finanzberatung aber noch vergleichsweise selten empfohlen. Neben Aspekten des Risikomanagements spielt vermutlich hinein, dass ETFs keine Vergütung für den Vertrieb enthalten: Berater gehen bei der Vermittlung leer aus. Wer als Vermittler provisionsbasiert arbeitet und mit den Kunden auch keine Service-Gebühr vereinbart hat – ein Modell, das hierzulande recht häufig vorkommt-, bekommt seine Leistung bei Vermittlung von ETFs somit nicht vergütet. Ein starker Grund, keine ETFs zu vermitteln – wenn auch beileibe nicht der einzige. In Großbritannien wiederum herrscht bereits seit mehreren Jahren ein Provisionsverbot. Dieses gilt für die Vermittlung eines Großteils von Finanzprodukten. Finanzberater arbeiten hauptsächlich mit Service-Fee.

Dieser Aspekt spielt in der Umfrage von Vaneck allerdings keine Rolle – die Frage wurde von Vornheiren andersherum gestellt. Für Deutschland schlussfolgert Vaneck-Europachef Martijn Rozemuller dementsprechend auch einfach dies: „Anleger in Deutschland, die sich mit ETFs beschäftigen, treffen ihre Anlageentscheidungen grundsätzlich selbstständiger und zeigen auch bei der Informationsbeschaffung mehr Eigeninitiative.“

Das soll die Anlage bewirken

Interessant im Ländervergleich der Vaneck-Studie sind jedoch nicht nur die Vorlieben in den Vertriebswegen, sondern auch die persönlichen Ziele der Finanzanleger. In Deutschland will man vor allem Vermögen aufbauen und finanziell fürs Alter vorsorgen. In Großbritannien kommt zuerst die Altersvorsorge und danach lange nichts mehr. In Italien wiederum wird vor allem für den Notfall gespart, Altersvorsorge und Vermögensaufbau gelten als weniger dringlich.

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