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Aktualisiert am 29.01.2021 - 09:47 Uhrin MärkteLesedauer: 4 Minuten

Robert Halver über den Zins-Anstieg Werden Zinsen wieder zum natürlichen Feind der Aktien?

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Insofern ist es zunächst nicht verwunderlich, dass auch im Einklang mit einer realwirtschaftlichen Erholung und einer Wende der Inflationserwartungen nach oben auch die Renditen von US-Staatsanleihen ansteigen.

Die in die Zukunft schauenden Aktienmärkte zeigen sich bereits ängstlich wie Schüler vor Ausgabe der Zeugnisse. Tatsächlich, käme es auch nur zu einem Anstieg der US-Renditen auf ihr zyklisches Zwischenhoch von Ende 2018 - was finanzhistorisch immer noch gering wäre - würde das Zins-Argument pro Aktien immer mehr zum Handicap mutieren. Der relative Bewertungspuffer würde schmelzen wie Eis in der Sommerhitze. Überteuerte Aktien gerieten unter den Zinshammer. Das Parken von Geld auf dem Zinsmarkt könnte sich wieder lohnen.

Zwar kommen Aktien über den Wirtschaftsaufschwung in den Genuss steigender Unternehmensgewinne. Doch die geldpolitische Üppigkeit verlöre als Super-Droge ihre Schlagkraft gegen nachhaltige Aktieneinbrüche.

Entspannung der verspannten Zinsangst

Doch wird das Tapern in den USA nur sehr graduell erfolgen. Wenn überhaupt, wird die Fed ihr Anleiheaufkaufprogramm erst Mitte bis Ende 2023 beendet haben. Die grundsätzliche Zinsdrückung wird auch deshalb nicht enden, da von Liquiditätsabbau keine Rede ist.

Und zur gepflegten Kenntnisnahme: 2020 haben die USA ihre Staatschulden um drei Billionen auf 27,6 Billionen US-Dollar angehäuft. 2021 wird man die Schwelle von 30 überschreiten. Man möge mir bitte mathematisch darlegen, wie Amerika seinen Schuldendienst bei wirklich höheren Kreditzinsen noch schultern will.   

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