Umfrage unter Verbrauchern Warum Immobilien zur Altersvorsorge wichtiger werden
Ein Viertel der Deutschen hat Sorge, dass die eigene Altersvorsorge nicht ausreicht, um später ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Weitere 20 Prozent rechnen damit, zumindest die eigenen Bedürfnisse im Alter zurückstecken zu müssen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie mit mehr als 2.000 Befragten, die das Marktforschungsinstitut GfK erhoben hat. Im Auftrag von Wertfaktor Immobilien wurden zwischen Ende September und Anfang Oktober rund 2.000 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt, die die deutschsprachige Bevölkerung repräsentieren.
Besonders groß ist die Sorge vor Altersarmut laut dem Wertfaktor Seniorenreport 2022 bei den 50- bis 59-Jährigen. In dieser Altersgruppe zweifeln sogar rund 30 Prozent daran, dass ihr Einkommen im Ruhestand ausreicht. Immobilieneigentümer blicken hingegen wesentlich entspannter auf die Zeit nach dem Arbeitsleben. 44 Prozent der Befragten mit eigenem Haus oder eigener Wohnung geben an, sich mit ihrer Vorsorge im Alter etwas gönnen oder sich sogar größere Wünsche erfüllen zu können. In der Gesamtbevölkerung machen diese Angabe nur 30 Prozent.
67 Prozent sehen Eigenheim als gute Vorsorge
„Das Eigenheim kann als Teil der Altersvorsorge eine wichtige Rolle einnehmen – auch über das mietfreie Wohnen im Alter hinaus“, kommentiert Wertfaktor-Chef Christoph Neuhaus. Auch rund zwei Drittel der Befragten bewerten selbstgenutzte Wohnimmobilien als attraktiven oder sogar sehr attraktiven Teil ihrer Altersvorsorge – unabhängig davon, ob sie bereits ein Haus oder eine Wohnung besitzen. Insbesondere Eltern schätzen diese Form der Altersvorsorge: Bei den Befragten mit Kindern geben 72 Prozent an, Immobilien als attraktiven Teil ihrer Altersvorsorge zu sehen.
Obwohl viele Bundesbürger die Immobilie als wichtigen Teil ihrer Altersvorsorge sehen, kommt für viele ein Verkauf im Alter nicht in Frage, wenn es darum geht, an das in der Immobilie angesparte Vermögen zu kommen: 40 Prozent der 921 Befragten, die bereits eine Immobilie besitzen, schließen einen Verkauf komplett aus. In ländlichen Gebieten und kleineren Ortschaften bis zu 5.000 Einwohnern schließen sogar 51 Prozent einen Verkauf aus. 48 Prozent der Immobilieneigentümer in Deutschland würden hingegen nur unter einer oder mehreren Bedingungen verkaufen.
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So ist für 21 Prozent der Befragten wichtig, dass sie nach dem Verkauf weiterhin frei über ihre Immobilie entscheiden können – was beispielsweise in Form eines sogenannten Nießbrauchrechts juristisch abgesichert werden kann. 12 Prozent würden nur verkaufen, wenn sie beispielsweise als Mieter weiterhin in ihrer Immobilie wohnen bleiben können. Und für 11 Prozent wäre es wichtig, dass ihre Erben ein Rückkaufrecht erhalten. Nur rund 12 Prozent der Immobilieneigentümer würden jederzeit verkaufen, um sich im Alter mit dem Erlös Wünsche zu erfüllen.
Bedeutung des Eigenheims zur Altersvorsorge steigt
„Die Ergebnisse unserer Studie spiegeln die vielen Gespräche mit unseren Miteigentümern wider“, sagt Christoph Neuhaus. „Viele Eigenheimbesitzer haben jahrelang ihre Immobilienhypothek zurückgezahlt und selbst viel Mühe und Arbeit in das Haus oder die eigene Wohnung gesteckt. Bisher blieb oft nur der Komplettverkauf, um an das in der Immobilie angesparte Vermögen zu kommen. Alternativen wie der Immobilien-Teilverkauf bieten eine Option.“ Neuhaus. „Mit dem zunehmend überlasteten Rentensystem in Deutschland wird die Immobilie als Teil der Altersvorsorge weiter an Bedeutung gewinnen.“