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Studie über Konkurrenzkampf in Unternehmen Wettbewerb unter Fondsmanagern ist gut fürs Geschäft

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Wenn das Ziel darin besteht, den Gesamtwert eines Anlageberaters zu maximieren, kann ein koordiniertes Vorgehen unter den Fondsmanagern ein wichtiges Instrument sein, um dieses Ziel zu erreichen. Unsere Studie ergab, dass Kooperationsanreize mit einer geringeren Volatilität bei den Beratungsgebühren verbunden waren. Diese Gebühren bilden die Einnahmen des Unternehmens. Zudem neigen Investoren dazu, einen stabilen Cashflow positiv zu bewerten.

Welches Vergütungssystem ist also besser? Diese Frage muss jede Organisation für sich beantworten. Ist es gewollt, dass alle miteinander konkurrieren oder dass sie kooperieren? Im Falle von Fondsgesellschaften kommt es darauf an, wer die Kunden sind und wie groß die Organisation ist.

Die Rolle der Investoren

Für institutionelle Kunden ist ein wettbewerbsorientierter Ansatz sinnvoll, da anspruchsvolle institutionelle Anleger daran interessiert sind, Zugang zu den Fähigkeiten und dem Know-how eines einzelnen Fondsmanagers zu erhalten. Zum Beispiel könnte ein Pensionsfonds in einen bestimmten Fonds investieren wollen, weil sein Manager in der Vergangenheit eine überdurchschnittliche Leistung erbracht hat. Institutionelle Anleger verfügen über das Fachwissen, um zu erkennen, welche Manager besonders gut sind.

Vergleichen lässt sich das mit einer Finanzberatungsfirma, deren Kunden Einzelpersonen sind. Genossenschaftliche [Fonds-]Familien verwalten eher das Vermögen von Kleinanlegern. Die Nachfrage von Einzelanlegern nach Investmentfonds hängt weniger stark von der Performance der Investition ab. Stattdessen können andere Merkmale, wie etwa die Beziehung zu einem Finanzberater, mehr Einfluss haben.

Die Firmengröße spielt bei der Wahl des Systems ebenfalls eine Rolle. In kleineren Unternehmen lässt sich durch Kooperation weniger gewinnen. Die einzelnen Fondsmanager können jeweils Anlagespezialitäten haben, die sich nicht überschneiden. Deshalb ist der Spielraum für Gewinne, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben, geringer. Bei größeren Organisationen kann eine Zusammenarbeit jedoch durchaus von Vorteil sein. Denn selbst ein scheinbar kleiner Leistungsvorteil mit einem Manager kann einen Gewinn bedeuten, der sich mehrmals vervielfachen kann, wenn ein Unternehmen über eine große Bandbreite an Fondsangeboten verfügt.

Über den Autor:

Richard B. Evans ist Professor für Betriebswirtschaft an der Darden School of Business der Universität Virginia. Über die Studie hat er in Zusammenarbeit mit Melissa Porras Prado von der Nova School of Business and Economics und Rafael Zambrana von der University of Notre Dame's Mendoza College of Business das Buch „Competition and Cooperation in Mutual Fund Families“ veröffentlicht.

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