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Wevest-Vorstand Björn Siegismund 3 Tipps für Menschen, die nach finanzieller Freiheit streben

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Das ändert sich bei vielen mit dem Eintritt ins Berufsleben. Die Freiheit, sich den Tag zeitlich flexibel aufzuteilen schwindet zugunsten eines größeren finanziellen Spielraums. Verständlicherweise locken hohe Einstiegsgehälter junge Arbeitnehmer auf den Arbeitsmarkt und lassen die Attraktivität des Faktors Zeit verblassen. Absolventen entwickeln in dieser Zeit häufig ein System des immanenten Vergleichens. Vielfach geht es nach dem Abschluss zunächst einmal darum, den Eltern die eigene finanzielle Unabhängigkeit unter Beweis zu stellen.

Verstärkt wird dieser Anreiz durch den Wettbewerb mit anderen Absolventen um das höhere Einstiegsgehalt oder das beliebtere Unternehmen. Dieser Effekt führt zu einer verzerrten Wahrnehmung der Faktoren. Dem Faktor Geld wird in dieser Zeit überproportional viel Wert zugesprochen. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen: Viele Studenten haben im Laufe des Studiums einen Studienkredit aufgenommen oder haben für den neuen Laptop eine Finanzierung abgeschlossen und möchten sich dieses Fremdkapital in der persönlichen Finanzplanung entledigen.

Im Alter von 67 ist es so weit. Das Berufsleben ist vorbei und Menschen sind endlich in der Lage, unabhängig vom Arbeitgeber eigene Pläne zu schmieden. Die Realität sieht in vielen Fällen jedoch anders aus. Der Faktor Energie nimmt mit steigendem Alter ab. Große Reisen nach Neuseeland oder die Wandertour durch Südamerika sind zwar finanziell möglich, in meisten Fällen scheitern diese jedoch an der körperlichen Verfassung.

Die sogenannte Fire-Bewegung („Financial Independence and Early Retirement“) möchte diesen Zielkonflikt durchbrechen, indem möglichst früh die eigene finanzielle Unabhängigkeit erreicht wird. Zeit, Geld und Energie gleichzeitig ist das große Ziel. Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet, nicht mehr aktiv für seinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen. Über das ersparte Kapital wird ein passiver Einkommensstrom generiert, der ausreichend ist, die laufenden Lebenshaltungskosten zu decken. Die Grundidee: Das eigene Geld arbeitet für einen selbst und nicht mehr umgekehrt.

Bislang folgen nur wenige Privatpersonen einer Strategie, die sie zur langfristigen finanziellen Unabhängigkeit führt. Die meisten Menschen konsumieren ihr Einkommen oder legen es wertmindernd an, ohne sich aktiv Spielräume für wachsende passive Einkommensströme zu schaffen. Dadurch rückt der frühzeitige Ruhestand immer weiter in die Ferne.

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