Ehemalige Whistleblowerin Desiree Fixler ist neue Vorständin bei Venture ESG
Desiree Fixler, die ehemalige Nachhaltigkeitsbeauftragte der DWS, ist dem Vorstand von Venture ESG beigetreten, wie die gemeinnützigen ESG-Investment-Spezialisten auf ihrer Webseite vermelden. Fixler wurde 2021 zur Whistleblowerin der DWS. Bis April vergangenen Jahres war sie als Nachhaltigkeitsbeauftragte für den deutschen Vermögensverwalter tätig. Nach ihrer Entlassung sprach die ESG-Spezialistin mit dem Wall Street Journal und äußerte Greenwashing-Vorwürfe gegenüber dem deutschen Konzern.
„Die DWS veröffentlichte stark aufgeblähte ESG-AUM (Assets under Management) und falsche Angaben über das ESG-Risikobewertungssystem des Unternehmens. Ich war Zeuge des Widerspruchs zwischen dem, was intern gesagt und dokumentiert wurde, und dem, was in der Öffentlichkeit gesagt und dokumentiert wurde“, erklärt Fixler in einem Interview mit ihrem neuen Arbeitgeber.
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„Meiner Meinung nach war diese wesentliche Falschdarstellung ein klarer Verstoß gegen die Vorschriften. Die große Mehrheit der Mitarbeiter des Unternehmens hat versucht, das Richtige zu tun. Es war nur eine Handvoll leitender Angestellter, die beschlossen, eine Abkürzung zu nehmen und ESG auszunutzen. Am Ende und nach einem großen Verlust an Marktkapitalisierung hat die DWS ihre ESG-AUM um 75 Prozent reduziert und das fehlerhafte ESG-Risikosystem abgeschafft.“
In ihrer neuen Funktion bei Venture ESG, wurde Fixler zur Vorstandsvorsitzenden der Gruppe ernannt. Nach Berichterstattung von Citywire soll, sie nun das Wissen über die öffentlichen Märkte erweitern und Herausforderungen durch Greenwashing aufdecken. „Die erste Herausforderung besteht darin, die Skepsis zu überwinden, dass ESG ein Kästchen zum Ankreuzen und eine leicht irrelevante, kostspielige Last ist“, so Fixler.