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Tigris Small & Micro Cap Growth Fund Wie aus einem Wikifolio ein Fonds wurde

Mitarbeiter eines Rechenzentrums bei der Arbeit
Mitarbeiter eines Rechenzentrums bei der Arbeit: Ein Anfang Mai startender Fonds setzt auf Kleinunternehmen der Dach-Region, darunter IT-Titel. | Foto: IMAGO / Westend61

Sieben Jahre lang hatte Lukas Spang seine selbst entworfene Anlagestrategie auf der Investment-Plattform Wikifolio ausgestellt. Sie trug dort den Namen „Chancen suchen und finden“.

Bei Wikifolio können Interessenten Musterportfolios anlegen. Finden sich für eine Strategie Interessenten, die auch gewillt wären, eine bestimmte Geldsumme anzulegen, kann ein solches Musterportfolio mithilfe eines Zertifikate-Emittenten investierbar gemacht werden. So startete ein halbes Jahr nach seinem Debüt bei Wikifolio (Pseudonym: „Junolyst“) auch Lukas Spang.

Lukas Spang, Foto: L. Spang

Seit Einrichtung des Wikifolio-Zertifikats im Februar 2014 bis Ende April 2021 habe die Strategie rund 25 Prozent pro Jahr zugelegt, sagt der studierte Betriebswirt. Von der Auflage bis heute stehe ein Plus von mehr als 400 Prozent zu Buche. Jetzt wird aus „Chancen suchen und finden“ ein vollgültiger Investmentfonds, Name: Tigris Small & Micro Cap Growth Fund. Spang tritt als Fondsberater unter dem Haftungsdach NFS Netfonds auf. Im Hintergrund steht als Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest.

Er wolle vom Wachstum des deutschsprachigen Mittelstands profitieren, erläutert Spang. Die Portfoliokandidaten sollten von strukturellem Wachstum oder gesetzlichen Vorgaben profitieren, oder sie sollten innovative Produkte auf den Markt bringen. „Wichtig ist mir ein profitables Geschäftsmodell, das viel Skalierungspotenzial bietet“, so Spang. Zusätzlich sehe er auf die Kapitalrenditen. Zieluniversum sind kleinkapitalisierte Unternehmen – bis eine Milliarde Euro – aus der Dach-Region, also Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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„Das Wikifolio war für den Anfang und neben dem Studium eine ideale Plattform, um sich einen Namen und einen Track Record aufzubauen“, findet Spang. Nach Abschluss des Master-Studiums will er die Sache nun professioneller aufziehen. „Vor allem auch bei der Ansprache von institutionellen Geldern ist der Fonds die einzige Möglichkeit“, umreißt Spang schon einmal eine Wunschklientel der Zukunft.  Auch die Verdienstmöglichkeiten seien mit einem Fonds besser.

Spang hat sich gleichzeitig auch mit einem Unternehmen selbstständig gemacht. Seine bereits gestartete Firma heißt Tigris Capital und ist in München ansässig.

Welches die größte Herausforderung im Prozess der Fondsauflage gewesen sei? Sicherlich Investoren zu gewinnen und Seed-Kapital einzuwerben, verrät Spang. „Gerade wenn man wie ich noch kein entsprechendes Investorennetzwerk aufgebaut hat“. Auch sein Spezialgebiet Small & Micro Cap sei für viele Investoren kein Selbstläufer.

Ob ihm die Corona-Krise, existenzbedrohend gerade für kleine Unternehmen, bei seinem Vorhaben nicht in die Parade fahre? Nein, meint Spang. Unternehmen, die potenziell von Insolvenzen betroffen sind, etwa Einzelhändler oder Reiseanbieter, fänden sich gar nicht im Portfolio. Im Gegenteil günstig auf seine Perspektive wirke sich das Niedrigzinsumfeld aus. Niedrige Zinsen gepaart mit viel flüssigem Kapital ließen manchen Anleger über den Tellerrand traditioneller Zinsanlagen blicken. Und vielleicht auch bei einem Nebenwerteprodukt wie dem Tigris Small & Micro Cap Growth landen.

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