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Global-Impact-Jahresbericht Wie Blackrock Unternehmen nachhaltiger aufstellen will

Studentinnen in den USA
Studentinnen in den USA: Das Impact Team von Blackrock will Unternehmen dazu bringen, sich nachhaltiger aufzustellen, und brachte zum Beispiel einen US-Bildungsanbieter und eine Personalvermittlung mit Fokus auf Asien dazu, zusammenzuarbeiten. | Foto: imago images / Shotshop

Das Fondsmanagement-Team des BlackRock Global Impact Fund hat jüngst seinen ersten Global-Impact-Jahresbericht vorgelegt. Auf 93 Seiten stellt der weltgrößte Vermögensverwalter seine Ansätze und Strategien vor, um Unternehmen zu nachhaltigeren Prozessen und Produkten anzuhalten. Das Wort von Blackrock-CEO Larry Fink aus seinem diesjährigen „Brief an die CEOs“ bleibt darin nicht unerwähnt: „Je besser Ihr Unternehmen seinen Zweck erfüllt, indem es Werte für seine Kunden, Mitarbeiter und das Gemeinwesen schafft, desto besser wird es in der Lage sein, im Wettbewerb zu bestehen und dauerhaft Gewinne für Ihre Aktionäre zu erwirtschaften.”

Im Streben nach dauerhaften Gewinnen und im Wettbewerb um die Kunden ist die Ausrichtung von Unternehmen hin zu mehr Nachhaltigkeit inzwischen unabdingbar. Asset Manager wie Blackrock prüfen ganz genau, wo und in was sie investieren. Daher fließen wichtige Erkenntnisse aus Analysen zu ökologischen, sozialen und die Unternehmensführung betreffenden Themen in den Anlageprozess ein. „Die langfristig orientierte Anlagephilosophie unseres Impact-Teams ermöglicht es unseren Analysten, vertrauensvolle Beziehungen zu Unternehmen aufzubauen und sich über einen längeren Zeitraum konstruktiv einzubringen. Sinn und Zweck unseres ESG-Dialogs ist es, Bedenken offen anzusprechen und konstruktives Feedback zu geben“, teilt das Impact Team von Blackrock mit. Der Hintergrund: Das Team ist davon überzeugt, dass ESG-Themen untrennbar mit der Geschäftsstrategie und den fundamentalen Werten eines Unternehmens verbunden sind.

Enge Kooperation mit dem Blackrock Investment Stewardship Team

Um den Blick auf Unternehmen noch fokussierter richten zu können, arbeitet das Team eng mit dem Blackrock Investment Stewardship (BIS) Team zusammen und profitiert von dessen Wissen und Ressourcen vor Ort. Nach Angaben vom März 2021 diskutierten im vergangenen Jahr die 58 BIS-Spezialisten aus sechs Ländern mit insgesamt 3.500 Unternehmen in 55 Märkten über ökologische, soziale und die Unternehmensführung betreffende Themen.

Die fundierten lokalen Kenntnisse und Stewardship-Ressourcen des BIS-Teams nutzt das Impact Team, um einen konstruktiven und partnerschaftlichen Austausch mit den Portfoliounternehmen zu gewährleisten. „Unser Austausch führt uns zu konkreten Ergebnissen, die positiv sein können und unsere Anlagethese untermauern, aber auch negativ, sodass wir ein Unternehmen weiter prüfen oder unsere positive Sicht revidieren und die Position auflösen. Die Ergebnisse dieser Prozesse bilden die Grundlage für unsere Anlageentscheidungen.“

Wie geht das Impact Team im Dialog mit Unternehmen vor?

Zwei Beispiele veranschaulichen die Vorgehensweise des Impact Teams beim Dialog mit Unternehmen über ESG-Themen:

Im ersten Fall handelt es sich um ein Pharmaunternehmen, das Generika und pharmazeutische Markenprodukte entwickelt, herstellt und vertreibt. ESG-Thema war hier die Unternehmensführung (Governance). Das Unternehmen hatte das Management ausgetauscht, um schwerwiegende Kontroversen anzugehen. Hierzu gehörten ein anhängiger Rechtsstreit im Zusammenhang mit der grassierenden Opiatabhängigkeit in den USA und eine Klage des US-Justizministeriums wegen Preisabsprachen, Bestechung und Korruption. Der Führungswechsel bestärkte das Impact Team, in Erwartung einer verbesserten Unternehmenskultur und -führung eine Position aufzubauen. In regelmäßigen Treffen erörterte Blackrock mit dem neuen CEO die künftige Strategie des Unternehmens, mit der es ESG-Kontroversen beilegen und die Unternehmenskultur und Mitarbeiterbindung verbessern wollte. Zusätzlich wurde in einem Gespräch mit einem Rechtsexperten abgeklärt, wie schwerwiegend die Anschuldigungen des Justizministeriums sind. Das Impact Team blieb bei seiner Einschätzung eines erheblichen ESG-Risikos, das unter anderem aus der anhängigen Klage resultiert. Im Verlauf der weiteren Beobachtung des Unternehmens kamen neue Kontroversen ans Licht. Es wurde beschlossen, angesichts der wesentlichen ESG-Risiken die Position wieder aufzulösen.

In einem weiteren Fall entschloss sich das Team, an der eingegangenen Position festzuhalten – aber ebenfalls den Fortgang des Projekts sowie das damit verbundene Risikomanagement genau zu beobachten. Beim zweiten Beispiel handelt es sich um ein diversifiziertes Energie- und Versorgungsunternehmen, das saubere Energie erzeugt. ESG-Thema war hier der Umweltschutz. „Das Unternehmen arbeitet an einem Projekt, bei dem nach Projektstart Teile der Anlage in einem Waldgebiet verlegt werden müssen. Die damit verbundenen Umweltrisiken bereiteten Umweltgruppen und uns Sorgen“, berichtet das Impact Team.

Bei einem Gespräch mit dem Unternehmen waren dessen Umweltrisiken das zentrale Thema. Hilfreich für das Verständnis war eine umfangreiche Berichterstattung über das geplante Projekt, die einen guten Einblick in die Sichtweisen der verschiedenen Interessengruppen gab. Das Fazit des Impact Teams: „Das Unternehmen ist sich der Risiken bewusst und hat Pläne erarbeitet, um die strengen Umweltstandards einzuhalten, deren Umsetzung wir genau beobachten werden. Zudem arbeitet das Unternehmen eng mit den Interessengruppen vor Ort zusammen.“

Infolgedessen wurde an der Position festgehalten. Als wichtigen Pluspunkt wurden die positiven Umweltauswirkungen des Projekts verbucht, das saubere Energie liefern und die Energieeffizienz und -sicherheit verbessern wird.

Impact Engagement 2.0 schafft sozialen oder ökologischen Mehrwert

Blackrock verwendet im Rahmen seiner neuen Strategie „Impact Engagement 2.0“ viel Arbeit darauf, um Portfoliounternehmen neue Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie mit ihren Produkten und Dienstleistungen noch mehr bewirken können. Diese Art des Dialogs ergänzt das ESG-Engagement, bei dem es vor allem um die betrieblichen Abläufe eines Unternehmens und weniger um dessen Produkte oder Dienstleistungen geht. Impact Engagement 2.0 soll Teil der Strategie von Blackrock sein, mit der der Vermögensverwalter als Investor dazu beitragen will, über eine Aktienanlage einen sozialen oder ökologischen Mehrwert zu erzeugen.

Vorgesehen ist unter anderem, dass Unternehmen zusammengebracht werden, von denen angenommen wird, dass sie von einer Zusammenarbeit profitieren und dadurch ihre positive Wirkung verstärken können.

Auch hierzu ein Beispiel: Eine Online-Bildungs- und -Qualifizierungsplattform in den USA war daran interessiert, ihre Präsenz über die USA hinaus auszuweiten, um mehr Menschen Bildungsdienstleistungen anzubieten. Zugleich verfügte eine Personalvermittlung mit Fokus auf Asien und Australien zwar über eine leistungsstarke Stellenbörse, aber nur über begrenzte Online-Bildungs- und -Schulungsangebote zur Weiterqualifizierung von Arbeitsuchenden. Das Impact Team von Blackrock brachte die beiden Unternehmen im Rahmen der Strategie Impact Engagement 2.0 zusammen.

Das Team stellte den Kontakt zwischen den beiden Unternehmen her, weil die Zusammenarbeit spannende Möglichkeiten eröffnet: „Wir sind davon überzeugt, dass sie dadurch ihre jeweiligen Dienstleistungen weiterentwickeln und ihre Präsenz ausweiten können, was für Schul- und Universitätsabgänger sowie Arbeitsuchende eine positive Wirkung haben dürfte.“

Zum vollständigen Global-Impact-Jahresbericht gelangen Sie hier.

Mehr Informationen zum BlackRock Global Impact Fund finden Sie hier.

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