Aktien, Anleihen, Gold Wie der Markt auf Überraschungen reagiert
Wie reagiert der Markt auf überraschende Ereignisse? Diese Frage stellt sich Sven Lehmann, Fondsmanager von HQ-Trust. Um eine Antwort zu finden, wertete Lehmann zwei Überraschungsindizes aus: den Citigroup Economic Surprise Index und den Citigroup Inflation Surprise Index. Beide Barometer messen, inwiefern sich bestimmte wirtschaftliche Parameter tatsächlich so entwickeln wie die Prognosen. Steigt der Index, liegt die tatsächliche Entwicklung oberhalb der jeweiligen Prognose – und umgekehrt.
In einem zweiten Schritt analysierte Lehmann, wie sich Aktien, Gold und Anleihen in den nächsten zwölf Monaten im Durchschnitt entwickeln, in Abhängigkeit zu den Überraschungsindizes. Generell brachten in diesem Zeitraum alle drei Anlageklassen Gewinne, jedoch je nach Ausgangslage unterschiedlich hohe. Die Untersuchung umfasst die Jahre von 2003 bis heute.
Lehmann fasst seine Untersuchungsergebnisse zusammen:
„In einem Umfeld mit überraschend hoher Inflation und überraschend schwachen Wirtschaftsdaten schlug sich in der Vergangenheit Gold am besten. S&P 500 und die zehnjährigen US-Staatsanleihen lagen mit rund 6 Prozent plus gleichauf, doch für Aktien war es das schlechteste Ergebnis der vier Kombinationen. Noch besser entwickelte sich das Edelmetall in der Historie allerdings bei überraschend hoher Inflation und Wirtschaftsdaten. Dann lag der Zuwachs im Schnitt sogar bei 17,3 Prozent. Fiel die Inflation dagegen überraschend niedrig aus, profitierten Aktien überproportional. Dabei spielte es kaum eine Rolle, ob die Wirtschaftsdaten überraschend gut oder schlecht ausfielen. In beiden Fällen lag das Plus bei rund 14 Prozent. Am schlechtesten entwickelten sich Anleihen in einem Umfeld überraschend niedriger Inflations- und Wirtschaftsdaten.“
Sven Lehmann, HQ Trust