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Fülle für die Hülle Wie der Trend zum Eltif Fahrt aufnimmt

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Das sieht nicht jeder so. „Die 500.000-Euro-Regel ist eine gute Regel“, meint etwa Dirk Simon, der das Vertriebsmanagement der UBS in Deutschland leitet. „Bei einer fundierten Beratung muss der Kunde ohnehin transparent sein, und ein paar Begleitrichtlinien sind völlig in Ordnung. Ein Eltif ist eben nur dann investierbar, wenn genügend anderes Vermögen vorhanden ist.“ Die UBS hat eine Art Warnhinweis in die Systeme eingebaut. Berater müssen nun immer ausdrücklich bestätigen, dass die Vermögensverhältnisse ausreichen, um einen Eltif hinzuzufügen. Auch PG-Mann Pimpl kann nichts Schlechtes an den Regeln finden: „Sie sind alle sinnvoll, weil sie den Kunden nützen.“

Einige Gespräche mit der Branche lassen durchblicken: Der Eltif ist tatsächlich eine gut überlegte und regulierte Fondshülle. Die Mindesteinstiegssumme kann bei für Private-Equity-Verhältnisse geradezu läppischen 10.000 Euro liegen, die Fonds bekommen eine ISIN und werden bei den Anlegern direkt neben ihren Ucits-Vehikeln in die Depots eingebucht. „Wir hören aus dem Vertrieb, dass das zusammen mit den vierteljährlichen Berichten bei den Anlegern sehr gut ankommt“, berichtet Benjamin Fischer von Blackrock.

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Das bringt auch steuerlich einen Vorteil. „Früher musste man Private-Equity-Produkte in der Steuererklärung als Beteiligungen angeben. Eltifs werden dagegen als Fonds behandelt und unterliegen somit der Abgeltungssteuer“, weiß Markus Pimpl zu berichten. Dass sein Unternehmen nun nicht mehr wie früher direkt mit den Anlegern zu tun hat, stört ihn nicht weiter: „Indirekt haben wir nach wie vor noch Kontakt zu den Kunden.“

Dafür haben es Anleger und Vertrieb um ein ganzes Stück einfacher. „Wir erwarten Quartals- und Jahresberichte zum Fonds auf Deutsch. Natürlich betreuen und informieren wir dafür den Kunden über die gesamte Laufzeit der Beteiligung“, erklärt Silke Roth. Somit bleibt alles im Haus und in einer Hand.

Bei allem Lobgesang verwundert es umso mehr, dass die Eltif-Regel schon fünf Jahre alt ist, die Produktwelt aber erst jetzt in Bewegung kommt. „Man muss sich solche neuen Regeln in Ruhe ansehen. Es dauert immer erstmal eine Zeit, bis Produkte kommen“, sagt UBS-Mann Boesen. Blackrocks Benjamin Fischer spricht von einer Art Kettenreaktion: „Zuerst mussten sich Asset-Manager und deren Produktentwicklungs- und Rechtsabteilungen in die neue Regulierung einlesen. Dann dauert es eine Zeit, um Plattformen und Produkte aufzusetzen. Und erst dann kann sich der Vertrieb mit diesen Dingen befassen.“ Das laufe nicht gleichzeitig, sondern eben nacheinander.

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