Die Debeka Krankenversicherung erhöht ihre Beteiligung an dem Unternehmen Wir für Gesundheit. Diese Berliner Kapitalgesellschaft ist nach eigenen Angaben Deutschlands größtes, trägerübergreifendes Medizin-Netzwerk. Ihm gehören demnach rund 400 Kliniken sowie mehr als 1.000 ambulante Praxen als Partnerbetriebe an. Die Koblenzer Versicherungsgruppe hatte bereits im Sommer 2020 ein Drittel der Anteile an Wir für Gesundheit übernommen. Zum Jahreswechsel erhöhte sie ihr Engagement auf nun 90 Prozent. Damit ist Deutschlands größter privater Krankenversicherer ab sofort der größte Anteilseigner des Netzwerks. 

Mitarbeiter wie Privatpatienten versorgt 

Die beiden Kooperationspartner entwickelten bereits 2014 gemeinsam eine betriebliche Krankenversicherung für Arbeitgeber: Mit der Pluscard werden deren gesetzlich krankenversicherten Arbeitnehmer wie Privatpatienten versorgt – nicht nur in den Partnerkliniken des Netzwerks, sondern in allen deutschen Akutkrankenhäusern. Auch Familienangehörige der Mitarbeiter erhalten dort Komfortleistungen für Privatpatienten: Je nach Tarif sind die Kosten für ein Ein- beziehungsweise Zweibettzimmer und/oder für die Behandlung beim Chefarzt abgedeckt. Und eine Service-Hotline organisiert Termine bei Spezialisten – auch für die medizinische Zweitmeinung. 

„Die betriebliche Krankenversicherung
ist für alle Arbeitnehmer hochattraktiv“

„Um die Mitarbeitergesundheit als Arbeitgeber im Blick zu behalten und sie zu steigern, ist die betriebliche Krankenversicherung für alle Arbeitnehmer hochattraktiv“, sagt Debeka-Vertriebsvorstand Paul Stein. Mit dem Angebot der Pluscard komplettiere der Koblenzer Versicherungskonzern sein neues Geschäftsfeld des betrieblichen Vorsorge-Managements für Firmenkunden. Denn: „Nicht zu unterschätzen ist zudem der Fakt, dass Mitarbeiter heute deutlich länger im Berufsleben stehen als früher. Umso wichtiger ist es für ein Unternehmen, auf die Gesundheit aller Mitarbeitenden zu achten, um im Krankheitsfall auch für sie da zu sein“, so Stein weiter. 

Silvio Rahr, Geschäftsführer der Wir für Gesundheit GmbH (links) und Paul Stein, Vertriebsvorstand der Debeka (rechts)
Silvio Rahr, Geschäftsführer der Wir für Gesundheit GmbH (links) und Paul Stein, Vertriebsvorstand der Debeka (rechts) © Debeka

„Die Pandemie hat uns gelehrt, dass Gesundheit das Wichtigste ist. Mit der Pluscard zeigen Unternehmen, dass sie sich um ihre Mitarbeitenden kümmern, das ist fürsorglich und wertschätzend zugleich und stärkt die Arbeitgebermarke – gerade auch in Zeiten des akuten Fach- und Arbeitskräftemangels“, sagt Silvio Rahr, Geschäftsführer bei Wir für Gesundheit. Als gemeinsamen Großkunden gewannen er und die Debeka erst kürzlich mit Vonovia das erste Dax-Unternehmen für die Pluscard. Das sehen die beiden Kooperationspartner als Beleg für die wachsende Bedeutung der betrieblichen Krankenversicherung als Mittel des Personalmarketings hierzulande. 

Boom bei  betrieblicher Krankenversicherung
© Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.

Neben der Gewinnen von stark umworbenen Talenten spielt das Upgrade zur gesetzlichen Krankenversicherung auch eine Rolle, um Mitarbeiter langfristig zu binden. Die Attraktivität des relativ neuen Produkts in der Krankensparte der Versicherer zeigt sich auch in den stetig steigenden Abschlusszahlen: 22.300 Unternehmen in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern inzwischen eine vom Arbeitgeber bezahlte Krankenzusatzversicherung. Das entspricht einem Wachstum von 22,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2021 als es erst 18.200 Betriebe waren. Die Zahl der Beschäftigten, die von einer bKV profitieren, stieg um 11,5 Prozent auf 1,76 Millionen Personen 2022. 

 

Auch Versicherungsvermittler, die vom bKV-Boom profitieren wollen, müssen up to date zu bleiben. Denn viele Versicherer bringen immer neue Tarifangebote auf den Markt. Das zeigt sich auch deutlich im aktuellen bKV-Rating des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). Neben einer reinen Produktanalyse bewerteten die Analysten die sogenannte bKV-Kompetenz mit mehr als 70 Kriterien, die vor allem die Unternehmenskultur betreffen. In ihrem aktuellen bKV-Kompetenz-Rating hat das IVFP 14 Krankenversicherer auf Herz und Nieren untersucht. Die beiden besten Gesamtnoten „Exzellent“ und „Sehr Gut“ erreichen aktuell zwölf bKV-Anbieter