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Am Rechenbeispiel erklärt
Wie die Inflation an der Altersvorsorge knabbert
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Am Rechenbeispiel erklärt Wie die Inflation an der Altersvorsorge knabbert

Die Altersvorsorge kommt kaum hinterher: Wenn die Inflation immer neue Peaks erklimmt, geraten Vorsorgesparer in die Bredouille.
Die Altersvorsorge kommt kaum hinterher: Wenn die Inflation immer neue Peaks erklimmt, geraten Vorsorgesparer in die Bredouille. | Foto: Fotomontage Jessica Hunold mit Canva

Die Inflation macht nicht nur Lebensmittel, Kleidung oder Urlaubsreisen teurer. Auch wer für die Altersvorsorge spart, muss mit zunehmender Geldentwertung mehr Geld zurücklegen, um seine Vorsorgeziele zu erreichen. Unter einer Inflation wie der aktuellen sogar erheblich mehr.

Bei der Plattform für digitales Impact Investing Inyova kommt man auf Zahlen, die aus Verbrauchersicht beunruhigend klingen: Bei einer mittleren Inflation von 3 Prozent pro Jahr müssten Durchschnittsverdiener, die 20 Jahre lang für ihr Alterseinkommen sparen, erschreckende 900 Euro mehr zurücklegen, als noch im Startjahr nötig war, um im Alter den einmal angestrebten Lebensstandard zu erreichen. Basis für die Berechnung war ein jährliches Durchschnittseinkommen von 47.700 Euro brutto, von dem 30.432,60 Euro netto ausgezahlt werden. 20 Prozent des Nettogehalts fließen in die Altersvorsorge. Die Rendite auf das angelegte Geld liegt über die 20 Jahre bei 5 Prozent pro Jahr.

In konkreten Summen kommt dabei heraus: Bei einem Inflationsdurchschnitt von 2,58 Prozent – dem Mittel der vergangenen 30 Jahre – mussten monatlich 1.904 Euro zurückgelegt werden. Nimmt man dagegen die leicht höhere Inflationsrate von 3 Prozent an, so wären es monatlich bereits 2.837 Euro. Altersvorsorge-Sparer müssten, um am Ende die angestrebte Kaufkraft im Alter zu haben, also satte 900 Euro mehr auf die hohe Kante legen – pro Monat.

Faustregel fürs Alterssparen bei steigender Inflation

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Selbst wer schon früher mit dem Sparen beginnt, müsste recht viel tiefer in die Tasche greifen als es anfangs den Anschein haben mag: Bei einer Ansparzeit von 30 Jahren etwa steigt der monatlich zurückzulegende Betrag, der die angepeilte Kaufkraft im Alter sicherstellt, immerhin noch von 1.883 auf 1.904 Euro.

„Die Auswirkungen der Inflation auf die Rente können immens sein“, sagt Cristian von Angerer, Investmentchef bei Inyova. Dort stellt man als Faustregel fest: Ein durchschnittlicher Inflationsanstieg von 0,01 Prozent macht Monat für Monat zehn Euro zusätzlicher Rücklagen nötig.

Die Inflation hatte 2022 im Fahrwasser der Ukraine-Konflikts stark angezogen, in Deutschland wie der gesamten EU. Jahrelang hatten die Steigerungen bei den Verbraucherpreisen meist unter der 2-Prozent-Marke gelegen, die die EZB als stabiles Inflationsniveau ansieht. So war im September, Oktober und November 2022 die Inflationsrate hierzulande auf 10 Prozent und mehr geklettert. Viele Beobachter rechnen mit einer anhaltend höheren Inflationsrate als in den vergangenen Jahren.

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