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Nicht mehr einfach nur Autoschrauber Wie ein zeitgemäßer Auto-Aktienindex aussehen sollte

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (rechts) und Hochbahn-Chef Henrik Falk im selbstständig fahrenden Kleinbus Heat
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (rechts) und Hochbahn-Chef Henrik Falk im selbstständig fahrenden Kleinbus Heat: Die Autobranche hat inzwischen viele Facetten bekommen. | Foto: Imago Images / Chris Emil Janßen

Die IAA ist in der Stadt: Unter dem Motto „What will move us next” erlebte München zuletzt neueste Mobilitätslösungen und erfuhr mehr zu Technikfortschritten auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die diesjährige Internationale Automobilausstellung erstreckte sich dabei bis in die City: Nicht nur die Fachkonferenz auf dem Messegelände zeigten Innovationen von über 500 Unternehmen, auch die schönsten Plätze der Stadt wurden zu Foren des Austauschs über Zukunftskonzepte. Dazwischen verläuft die Blue Lane Road, eine 12 Kilometer lange, von der Innenstadt bis zur Messe reichende Teststrecke: Hier fuhren ausschließlich klimafreundliche Fahrzeuge. Besucher konnten die neuesten Autos und E-Bikes testen, Trends wie das autonome Fahren erleben und mit Branchenexperten fachsimpeln.

Die IAA fesselt aber nicht nur Technik-Freaks und Autonarren. Auch für viele Anleger ist sie ein Pflichttermin, denn die Automobilindustrie ist eine Schlüsselbranche, ein kräftiges Zugpferd der Weltwirtschaft. Trotz anhaltender Covid-19-Pandemie produzierten 2020 allein die Autobauer hierzulande rund 3,5 Millionen Pkw, 2019 waren es sogar rund 4,7 Millionen Fahrzeuge. Aussteller wie BMW, Daimler oder Volkswagen sind namhafte, zum Teil marktbestimmende Konzerne. Doch sie repräsentieren eben nicht die gesamte Branche, erst recht nicht angesichts ihres dramatischen Wandels derzeit.

Ein neuer Automotive-Index für die zukünftige Mobilitätsindustrie

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Ebenso vielfältig wie die Messe-Aussteller präsentiert sich bei genauer Betrachtung das Anlageuniversum im Bereich Automobilität. Bisherige Aktienindizes erfassen oft nicht alle Dimensionen dieses Segments: Sie betrachten nur Deutschland oder Europa, oder nur Autohersteller und Zulieferer. Überdies orientieren sie sich bei der Gewichtung der einzelnen Titel meist an der Marktkapitalisierung und ziehen weniger das Potenzial in Betracht, welches Unternehmen für die Gestaltung der zukünftigen Mobilitätsindustrie mit sich bringen. Damit schließen herkömmliche Indizes jedoch die Firmen der sehr viel breiteren Mobilitätsbranche, zu der auch Marktteilnehmer wie etwa die brasilianische Autovermietung Localiza oder der US-Ersatzteilhändler Autozone gehören, entweder ganz aus oder werden ihrer tatsächlichen Bedeutung für die Branche nicht gerecht. Hinzu kommt: Ihre Auswahlkriterien ignorieren oft die wesentlichen Infrastrukturanbieter oder auch branchenfremde Unternehmen, wie etwa Dienstleister aus der wachsenden Sharing Economy, die mit ihren innovativen Geschäftsmodellen das gesamte Automobility-Segment revolutionieren können.

Um diese wichtigen Erkenntnisse für Investoren zu berücksichtigen, haben wir zusammen mit der Automotive-Managementberatung Berylls gemeinsam den neuen „Berylls Lean-Val Automobility Leaders”-Index entwickelt, der mit einem breiteren Ansatz bewusst auch Anbieter abseits der klassischen Automobilhersteller berücksichtigt. Mit dem neuen Index erhalten die Investoren, wie auch die Branche selbst, erstmals eine umfassende Kapitalmarktperspektive und Informationen dazu, welche Player den Wandel am besten gestalten.