Verbraucherpreise im Aufwind Wie einzelne Anlageklassen auf Inflation reagieren
In den USA hat die Inflation mit der wirtschaftlichen Erholung schon kräftig an Fahrt aufgenommen – nicht nur die Gesamtinflation, sondern auch die Kerninflation, die Lebensmittel und Energie nicht berücksichtigt. Ende 2021 könnte sie oberhalb von 4 Prozent liegen. Ein Grund für Sven Lehmann sich Gedanken zu machen, was ein solches Inflationsumfeld für die wichtigsten Anlageklassen bedeutet.
Der Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend (ISIN: LU1499563440) wählte für seine Analyse vier Asset-Klassen aus: Aktien (MSCI USA), Renten (BLB Barclays Global Aggregate), Rohstoffe (S&P GSCI) sowie Immobilien (Case-Shiller Home Price Index). Für die Auswertung teilte Lehmann die jährliche Veränderung der Kerninflation in vier Segmente ein: zwischen 0 und 2 Prozent, zwischen 2 und 3 Prozent, zwischen 3 und 5 Prozent und über 5 Prozent. Die Untersuchung umfasst die Jahre seit 1976.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Lehmanns wichtigste Erkenntnisse aus der Analyse:
- Blickt man auf die reale Rendite in der kommenden zwölf Monaten, schnitten drei der vier Anlageklassen bei einer Inflationsrate von 3 bis 5 Prozent in der Vergangenheit im Mittel am besten ab: Aktien, Renten und Rohstoffe.
- Im Durchschnitt legten Aktien in diesen Phasen real um 14,1 Prozent zu, Anleihen um 8,6 und Rohstoffe um 5,9 Prozent. Allerdings haben alle Ergebnisse sehr hohe Schwankungen.
- Bei den Anleihen überrascht das gute Abschneiden auf den ersten Blick. Allerdings flossen hier auch die Daten Ende der 1970er Jahre ein, in denen die Inflation im Korridor von 3 bis 5 Prozent schon wieder auf dem Weg nach unten war.
- Stieg die Inflation über die Marke von 5 Prozent, fiel es in der Vergangenheit allen Anlageklassen schwer, auf Sicht der kommenden zwölf Monate positive Renditen zu erzielen.
- Einzige Ausnahme sind die Rohstoffe, was vor allem an den Energierohstoffen lag.