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Stewardship in der Vermögensverwaltung Wie MFS nachhaltig und verantwortungsvoll investiert

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Prüfung der Anträge

Der erste Schritt unseres Abstimmungsprozesses ist eine vorläufige Einschätzung der Anträge der Unternehmen, in die wir investieren. Bei speziellen Proxy-Wettbewerben oder Aktionärsanträgen mit Umweltbezug wollen wir nicht einfach für den Vorschlag der Dissidenten stimmen oder möglichst vielen dieser Vorschläge zustimmen. Stattdessen wählen wir diejenigen aus, die aus unserer Sicht im besten Interesse der Unternehmen und unserer Kunden sind und am meisten bewirken. Gegebenenfalls, beispielsweise bei Exxon, setzen wir auf enge Zusammenarbeit und intensive Analysen. Das kann viel Zeit kosten und personalintensiv sein.

Im Fall von Exxon hätte ein Scheitern des Unternehmens bei der Energiewende aus unserer Sicht erhebliche Risiken für unsere Kunden bedeutet. Deshalb haben wir viel Zeit investiert, obgleich wir eine vergleichsweise kleine Position in Exxon halten.

Informationen und Daten sammeln

Wir sind bestrebt, die bestmöglichen Informationen und Daten zusammenzutragen, um sicherzustellen, dass wir den Antrag genau verstehen. Dabei setzen wir vor allem auf unsere eigenen Analysen, nutzen aber auch externe Quellen, wie Research und Untersuchungsergebnisse von Abstimmungsberatern. Diese externen Informationen sind häufig hilfreich und werden über unsere zentrale Research-Datenbank und die entsprechende Plattform allen Mitarbeitern von MFS zur Verfügung gestellt.

Prüfung, Besprechung, Entscheidung

Im Fall von Exxon haben der verantwortliche Analyst, ein ESG-Experte, mehrere Portfoliomanager, Mitglieder des Stewardship-Teams und der Head of Sustainability and Stewardship von MFS unsere Abstimmungsoptionen erörtert. Das Team sprach ausführlich über die Klimarisiken des Unternehmens und über die jüngsten Maßnahmen der Geschäftsleitung zur Verbesserung des Risikomanagements. Wir betrachteten diese Maßnahmen schon lange als nicht ausreichend, aber wir mussten wissen, welche der zur Verfügung stehenden Abstimmungsoptionen und möglichen Resultate im besten Interesse von Exxon und unseren Kunden sind.

Nach sorgfältigen Überlegungen entschied das Team, dem Antrag von Engine No. 1 zuzustimmen, weil die von dem Hedgefonds vorgeschlagenen neuen Board-Mitglieder das Problembewusstsein des Boards schärfen würden und die notwendige Erfahrung im Bereich erneuerbarer Energien und Energiewende mitbrächten.

Angesichts der möglicherweise erheblichen Veränderungen der Board-Struktur, die diese Abstimmung mit sich bringen würde, haben wir entschieden, einen anderen Antrag abzulehnen, der die Trennung der Funktionen von CEO und Board-Vorsitz forderte. Wir waren der Meinung, dass die Person, die jetzt sowohl CEO als auch Board-Vorsitzender ist, offener für Klimafragen ist als seine Vorgänger.

Abstimmung

Sobald wir eine Entscheidung getroffen haben, stimmt ein Mitglied unseres Stewardship-Teams entsprechend ab.

Fazit

Wir wollen die langfristigen finanziellen Ziele unserer Kunden mit verantwortungsbewussten Investitionen ihres Kapitals erreichen. Dazu müssen unsere Anlagen langfristig erfolgreich sein. Aus unserer Sicht werden der Klimawandel sowie andere ESG-Themen und der Umgang mit ihnen die Investmenterträge in Zukunft maßgeblich beeinflussen. Um etwas zu bewirken, muss man mitreden können. Auch deshalb bevorzugen wir aktive Eigentümerschaft gegenüber der Auflösung einer Position beziehungsweise Ausschlüssen. Die jüngsten Ereignisse bei Exxon zeigen, wie enorm viel aktive Eigentümerschaft bewegen kann. Nach der Berufung einiger neuer klimabewusster und sehr erfahrener Board-Mitglieder scheinen sich die Investitionspläne jetzt zu verändern. Offenbar wird der Wandel zu einer CO2-armen Wirtschaft jetzt berücksichtigt. Das wäre ein echter Umschwung in diesem Unternehmen, das der fünftgrößte Treibhausgasemittent der Welt ist.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.