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6 Jahre nach der Pariser Klimakonferenz Wie nachhaltig ist die Finanzbranche?

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Nachhaltigkeit ist eine kollektive Verantwortung – das ist inzwischen Konsens. Regierungen, Unternehmen, NGOs, Investoren und Einzelpersonen spielen alle eine Rolle. Durch die Pandemie sind vor allem der Kampf gegen Armut und Hunger, der Zugang zu menschenwürdiger Arbeit und das Recht auf Bildung in Rückstand geraten. Corona hat die Herausforderung noch größer gemacht. Jetzt kommt es darauf an, Kapital in Bereiche mit hohem gesellschaftlichem Nutzen zu lenken. Aus unserer Sicht sollten für Investoren und Asset Manager drei grundlegende Themen im Vordergrund stehen, die zudem miteinander verknüpft sind: der Schutz der Biodiversität, der Wandel zu einer globalen Kreislaufwirtschaft und soziale Inklusion.

Erstens: Klima und Biodiversität sind zwei Seiten derselben Medaille. Wenn wir die Vielfalt der Natur erhalten, schützen wir unsere Lebensgrundlage. Doch erst im Sommer dieses Jahres konnten sich die G7-Staaten darauf einigen, den Schutz der biologischen Vielfalt zu ihrer Aufgabe zu machen und die Meeresverschmutzung, den illegalen Handel mit Wildtieren und die Entwaldung zu bekämpfen. Das entsprechende Abkommen mit dem Namen „The UN’s Convention on Biological Diversity“, gilt dagegen schon seit 2011, aber bisher wurde keines der Ziele vollständig erreicht.

Anleger und Vermögensverwalter können durch ihre Investmententscheidung dazu beitragen, die Agenda voranzubringen. Bis 2050 müssen 8,1 Billionen US-Dollar in den Erhalt der Natur investiert werden, konstatierte das UN-Umweltprogramm 2020. Danach müssten sich die Investitionen bis 2030 von aktuell etwa 133 Milliarden US-Dollar real mindestens verdreifachen und zudem die viel höheren Subventionen für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei, die der Natur schaden, mindestens ausgleichen.

Noch ist Biodiversität ein Nischenthema in der Finanzwelt. Anleger können einerseits direkt in Unternehmen investieren, die zum Beispiel Abfälle recyceln, die sonst in der Natur landen würden. Andererseits gilt es ebenso, die negativen Folgewirkungen mancher Investitionen zu berücksichtigen, selbst bei ansonsten umweltfreundlichen Projekten. So erzeugen Offshore-Windparks zwar CO2-arme Energie, können aber auch die Vogel- und Meeresfauna beeinträchtigen, wenn dies nicht bereits in der Planungsphase angemessen integriert wird.

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