Allein gegen alle Wie Rentenfondsmanager mit Inflation und Niedrigzins fertig werden wollen
Das heißt aber nicht, dass man Anleihen nun komplett meiden sollte, nur weil sie teuer sind. Denn im Gegensatz zu Aktien haben sie feste Laufzeiten und Rückzahlbeträge und damit kalkulierbare Renditen. Und sobald die über null liegen, im Idealfall bei kurzer Laufzeit, lässt sich ein Ertrag einfahren. Oder wie es die Morgan-Stanley-Leute ausdrücken: „Die Aufschläge sind zwar gering. Aber die Fundamentaldaten sind gut, und es ist besser, ein bisschen zusätzlichen Ertrag zu bekommen als gar keinen.“ Fondsmanager müssen nur sicherstellen, dass tatsächlich zurückgezahlt wird. In dieser Hinsicht sind die Sorgen derzeit jedoch gering. Selbst bei Hochzinsanleihen rechnen Rating-Agenturen mit Ausfallraten von weniger als 2 Prozent. Historisch betrachtet ist das enorm gering. Geldflut, Aufschwung und niedrige Zinsen machen’s möglich.
Was flexible Fondsmanager aus diesem Marktumfeld machen können, hängt davon ab, wie ihr Mandat aussieht. Ein weit verbreiteter Ansatz ist es, das Portfolio...
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Das heißt aber nicht, dass man Anleihen nun komplett meiden sollte, nur weil sie teuer sind. Denn im Gegensatz zu Aktien haben sie feste Laufzeiten und Rückzahlbeträge und damit kalkulierbare Renditen. Und sobald die über null liegen, im Idealfall bei kurzer Laufzeit, lässt sich ein Ertrag einfahren. Oder wie es die Morgan-Stanley-Leute ausdrücken: „Die Aufschläge sind zwar gering. Aber die Fundamentaldaten sind gut, und es ist besser, ein bisschen zusätzlichen Ertrag zu bekommen als gar keinen.“ Fondsmanager müssen nur sicherstellen, dass tatsächlich zurückgezahlt wird. In dieser Hinsicht sind die Sorgen derzeit jedoch gering. Selbst bei Hochzinsanleihen rechnen Rating-Agenturen mit Ausfallraten von weniger als 2 Prozent. Historisch betrachtet ist das enorm gering. Geldflut, Aufschwung und niedrige Zinsen machen’s möglich.
Was flexible Fondsmanager aus diesem Marktumfeld machen können, hängt davon ab, wie ihr Mandat aussieht. Ein weit verbreiteter Ansatz ist es, das Portfolio mit interessanten, gut ausgesuchten Werten zu bestücken. Diese Manager meiden Hedgefondsartige Taktiken wie zum Beispiel eine Kapitalbindungsdauer (Duration) unter null, bei der aus fallenden Kursen Gewinne werden, oder gar marktneutrale Long-short-Positionen. Stattdessen setzen sie wie beinahe klassische Anleiheanleger ein globales Bild (Top-down) in ein Portfolio um.
Ein Ansatz, den zum Beispiel der US-amerikanische Anleihespezialist Brandywine bei seinem Legg Mason Brandywine Global Income Optimiser (ISIN: IE00BBT3JP45) verfolgt. „Wir sind Vermögensverwalter und glauben an Mean Reversion“, sagt Richard Lawrence, der als Senior Vice President für das Portfoliomanagement mit verantwortlich ist. Der Gedanke der Mean Reversion besagt, dass sich hoch oder niedrig bewertete Anlagen stets irgendwann ihrem Durchschnitt annähern. Und so gibt Lawrence die Devise aus: „Das Geld unserer Anleger soll immer in unterbewerteten Teilen des Anleihemarkts untergebracht sein.“
Also vergleichen die Analysten Regionen, Branchen und überhaupt die ganze Anleihelandschaft miteinander und bewerten. Die Duration soll in erster Linie Risiken aus sich ändernden Zinsen steuern und darf portfolioweit zwischen einem und zehn Jahren liegen. Derzeit sind es 5,1 Jahre, die Portfoliorendite liegt bei immerhin 3,6 Prozent. 62 Prozent des Portfolios bestehen aus Unternehmensanleihen. 21 Prozent hingegen sind verbriefte Baukredite, sogenannte Mortgage Backed Securities.