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Wie sich die Asset Allocation optimieren lässt „Kurzfrist-Taktiken zahlen sich auf Dauer nicht aus“

Julie Dickson: „Je weniger komplex eine Anlage ist, desto leichter können Investoren ihre Risiken verstehen.“
Julie Dickson: „Je weniger komplex eine Anlage ist, desto leichter können Investoren ihre Risiken verstehen.“ | Foto: Capital Group

Frau Dickson, wie werden Investitionen in unterschiedlichste Asset-Klassen erfolgreich?

Julie Dickson: Wir denken langfristig. Mit einem ausgewogenen Ansatz wollen wir drei Ziele erreichen: den langfristigen Wertzuwachs, den Schutz des investierten Kapitals und laufende Erträge. Dazu investieren wir weltweit in Aktien, Anleihen und in Festzinsinstrumente aus unterschiedlichen Ländern. Wir wissen: Die Komplexität von Multi-Asset-Produkten irritiert die Anleger zunehmend – und jetzt kommt auch noch die viele Anleger beunruhigende Marktvolatilität hinzu. Unsere Portfoliomanager meinen: Weniger ist oft mehr. Je weniger komplex eine Anlage ist, desto leichter können Anleger ihre Risiken verstehen.

Für viele Fondsmanager und Anleger haben komplexe Finanzinstrumente jedoch einen gewissen Reiz …

Dickson: Es gibt verschiedene komplexe Finanzinstrumente, beispielsweise exotische Derivate. Bei stabilen Märkten scheinen sie interessant, denn sie bieten eine Aussicht auf höhere Erträge und geringere Risiken. Doch in turbulenten Zeiten können sie sehr illiquide werden, wenn die Volatilität steigt. Daneben können sich auch die Korrelationen verstärken.

Der Grund dafür?

Dickson: Der Grund liegt in der Komplexität vieler Finanzinstrumente. Mitunter verfehlen sie deshalb ihr Ziel, Erträge bei geringeren Risiken zu steigern. Seit der Finanzkrise, als die Marktteilnehmer exotische Derivate für steigende systemische Risiken verantwortlich machten, mussten diese sich nicht mehr unter extremen Marktbedingungen bewähren. Es könnten sich daher noch viele weitere ungewollte Risiken ergeben.

Welchen Ansatz wählen Ihre Fondsmanager?

Dickson: Unsere Portfoliomanager sind davon überzeugt: Für ihre Investoren können sie auch ohne einen großen Anteil von exotischen Derivaten oder Overlay-Strategien vielversprechende Langfristergebnisse erzielen. Außerdem räumen sie der Portfolio-Liquidität einen ganz hohen Stellenwert ein.

Welche Chancen hat in diesem Zusammenhang die kurzfristige, taktische Asset Allocation?

Dickson: Sie zahlt sich auf Dauer nicht aus. Mit einigen wenigen richtigen Entscheidungen können unsere Portfoliomanager hingegen viel erreichen. Sie investieren nur in börsennotierte Aktien, Anleihen und Geldmarktanlagen. Dabei achten sie besonders auf die Einzeltitelbewertungen und kaufen nur zu günstigen Preisen.

Wie sieht die Allokation beim Capital Group Global Allocation Fund (CGGA) aus?

Dickson: Entscheidend für unsere Gewichtung ist vor allem die fundamentale Einzeltitelauswahl mit einem Schwerpunkt auf den Bewertungen. Wir kombinieren in den Unternehmen durch eigene Besuche bestätigte Fundamentaldaten mit Analysen der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft. Hinzu kommen geopolitische Daten. Unsere zwölf internationalen Research-Niederlassungen arbeiten hier zu. Unsere Portfoliomanager sehen sich die Bewertungen und die Risikoparameter jeder Anlage sowie deren Korrelationen an. Dabei achten sie sowohl auf das Ertragspotenzial als auch auf den Schutz vor Verlusten. Aber auch Top-down-Einschätzungen fließen in den Bau unserer Portfolios ein.