Umfrage von Amundi Offenlegungsverordnung – Finanzvertrieb hat noch Informationsbedarf
Fondsanbieter Amundi hat Vertriebspartner zur Wirkung der europäischen Offenlegungsverordnung („Sustainable Finance Disclosure Regulation“) befragt. Die Profis konnten per Ted-Abstimmung ihre Einschätzungen äußern. Durchgeführt wurde die Umfrage im Rahmen einer digitalen Fachveranstaltung. Rund 60 der etwa 200 teilnehmenden Vertriebsprofis gaben Auskunft.
Demnach fühlen sich viele Vertriebler insgesamt noch nicht ausreichend über das Thema informiert – obwohl die Verordnung bereits seit dem 10. März in Kraft ist. 58 Prozent gaben Wissenslücken zu Protokoll.
Positiv verorten drei von vier Befragten (77 Prozent), dass die Verordnung auch den Absatz nachhaltiger Fonds ankurbeln werde. Als negative Begleiterscheinung befürchten zwei Drittel einen zukünftig höheren Dokumentationsaufwand.
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Wie sich der veränderte Rahmen voraussichtlich auf die Kundenbeziehung auswirkt? 60 Prozent der Profis sehen nur geringfügige Änderungen voraus, 11 Prozent gar keine. Knapp jeder Dritte (29 Prozent) meint jedoch, dass die Verordnung sogar eine starke Auswirkung auf die Beziehung zwischen Vertrieb und Kunden haben werde.
Die Offenlegungsverordnung ist seit dem 10. März wirksam. Seitdem sind Finanz- und Versicherungsberater vieler Zulassungen (Ausnahme: 34f-Vermittler) verpflichtet, ihre Kunden zu informieren, ob und gegebenenfalls wie sie das Thema Nachhaltigkeit in ihre Beratung einbeziehen.
Ab dem kommenden Jahr sollen darüber hinaus Finanzberatungskunden verbindlich nach ihren Nachhaltigkeitspräferenzen befragt werden.