Wie sich Emissionshäuser zukunftssicher aufstellen
Anforderungen an den Outsourcing Partner
Bei der Auswahl des geeigneten Outsourcing Partners werden Emissionshäuser bestrebt sein, die Anzahl aller externen Partner möglichst gering zu halten – denn nur so ist der Aufbau eines gemeinsamen Verständnisses für Prozesse und Schnittstellen möglichst effektiv. Idealerweise bevorzugen die Emissionshäuser einen „One-Stop-Shop“, also einen Partner, der möglichst alle extern zu vergebenden Aufgaben aus einer Hand erfüllen kann.
Darüber hinaus verfügen die klassischen Verwahrstellen (früher Depotbanken) im Vergleich zu alternativen Verwahrstellen beispielsweise eher über automatisierte Prozesse, ausreichende Kapazitäten, eine solide finanzielle Ausstattung sowie über attraktive Gebühren. Sie bieten ein breites Service-Portfolio von der Abwicklung von Transaktionen bis hin zur Fondsadministration an.
Die klassischen Verwahrstellen betrachten diese Funktionen ihrerseits als Kernkompetenzen, die systematisch strukturiert und gesichert sind, beispielsweise auch durch alle notwendigen Versicherungen für den operativen Geschäftsbetrieb.
Zu den zentralen Grundlagen für die Leistungserbringung der Verwahrstelle rund um die geschlossener Fonds gehören die nachfolgenden sechs Bereiche, aus denen sich Erfolgsfaktoren für die Entscheidung der Verwahrstelle ableiten lassen.
Prozess-Know-how
Eine langjährige Erfahrung als Depotbank mit allen relevanten Kontrollprozessen, bevorzugt bei Sachwerten, wie Immobilien.
Assetklassen-Know-how
Führende Verwahrstellen haben langjährigen Erfahrungen und sind bereit, sich auf die für sie neuen Assetklassen und Märkte der geschlossenen Fonds einzulassen. Voraussetzung ist eine bestehende Expertise mit immobilen Wertgegenständen, wo teilweise andere Systeme, andere Kulturen oder auch andere Prozesse et cetera vorherrschen. Neue Assetklassen sind etwa Aviation, Erneuerbare Energien Container, et cetera
Effizienz
Ein bewährtes Cash-Monitoring & Bestandsführungssystem, welches technisch und prozessual in die Serviceerbringung integriert ist, lässt eine hohes Maß an Qualität, Prozesssicherheit sowie Kosteneffizienz zu.
Flexibilität
Flexible Modelle ermöglichen sowohl die Führung laufender Konten des geschlossenen Fonds bei der Verwahrstelle oder bei einer Drittbank, welche zum Beispiel das Gebäude oder das Objekt finanziert. Dazu gehört auch ein flexibles und transparentes Preismodell.
Innovationskraft – Service Provider über die Verwahrstelle hinaus
Erfahrene Verwahrstellen bieten zusätzliche Dienstleistungen für Emissionshäuser an, wie etwa das Führen eines Anlegerregisters oder ein mandantenfähiger „White-Labelling“-Service für Capital Committment, Capital Call und Reporting. Auch ein Reporting für institutionelle Kunden zur Abbildung derer Gesamtvermögen über alle Assetklassen (Wertpapiere, Immobilien & andere Alternative Assets) hinweg, ist vorstellbar.
Kundenorientierung
Ein individueller Service-Level-Agreement-Katalog schafft Sicherheit für beide Partner. Ein abteilungsübergreifendes Betreuungssystem der Verwahrstelle über Relationship Management, Depotbankabteilung, Rechtsabteilung und Customer Care runden den partnerschaftlichen Ansatz ab.
Bereits heute sind erste Aktivitäten am Markt zu beobachten
Erste Emissionshäuser und Verwahrstellen führen bereits Gespräche über die Allokation von Aufgaben. Dabei werden die individuellen Bedürfnisse der Emissionshäuser mit dem Leistungsportfolio der Verwahrstellen abgeglichen. Die Dringlichkeit einer Aufgabenauslagerung ist also gegeben.
Schon heute können die klassischen Verwahrstellen viele Aufgaben übernehmen. Andere Aufgaben müssen jedoch zunächst prozess- und IT-seitig neu formuliert und auf die Bedürfnisse der Branche unter Berücksichtigung verschiedener Assetklassen angepasst werden. Dazu gehören etwa Übernahme des KYC-Prozesses oder die White Label Kommunikation mit den Endkunden. Sowohl die Emissionshäuser als auch die Verwahrstellen müssen jeweils noch ihre Hausaufgaben abschließen, ehe nennenswerte Auslagerungsprojekte durchgeführt werden können.
Dennoch ist zu erwarten, dass der Prozess zur Auslagerung von Middle- und Backoffice-Tätigkeiten, der im Wertpapierbereich seit den 2000ern mit der Etablierung der Service-KAG begonnen hat und der in den vergangenen drei Jahren im Immobilien-Bereich Einzug gehalten hat, nun kurzfristig und mit deutlich höherer Geschwindigkeit bei Alternativen Assetklassen Einzug halten wird.
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