7 Vermögensverwalter raten Wie sich das Thema Geldanlage schmackhaft machen lässt
„Ein Haushaltsbuch ist schon hilfreich“
Andreas Görler, Wellinvest Pruschke & Kalm:
„In Deutschland wird Geld in der Regel kaum thematisiert. Häufig schiebt man Dinge, die etwas nachhaltige Überlegungen erfordern, auf. In jungen Jahren will man sich zudem nicht festlegen. Die meisten Menschen machen sich über Geld erst Gedanken, wenn sie Mitte 30 sind.
Sinnvoll ist, sich zunächst etwas kleinere Ziele zu setzen, die man auch erreichen kann. Eine einfache Tabellenkalkulation beziehungsweise ein Haushaltsbuch zu erstellen, ist hilfreich. Es ist wichtig, eine objektive Übersicht über die eigenen Einnahmen und Ausgaben zu haben, damit man überhaupt weiß, wieviel Geld man sparen kann oder ob man vorher einige Ausgaben reduzieren sollte.
Ein Anleger sollte sich stets darüber Gedanken machen, welche Prioritäten er verfolgt und welcher zeitliche Horizont für ihn relevant ist. Anhand der gewählten Schwerpunkte sollte die Geldanlage nach Risiko, Ertrag und Liquidität aufgeteilt werden.
Grundsätzlich sollte mit Beginn des Berufslebens regelmäßig etwas auf dem Konto übrigbleiben. Zunächst sollten alle Verbindlichkeiten wie Dispokredite oder Konsumkredite getilgt beziehungsweise abgelöst werden. Denn die Sollzinsen für diese Kreditvarianten sind meist deutlich höher als die Renditen für gute, langfristige Geldanlagen.
Danach sollte man zwei bis drei Monatsgehälter ansparen, die man auf einem Tagesgeldkonto zurücklegt. Erst dann geht es um den langfristigen Vermögensaufbau und die Absicherungen gegen unerwünschte Wechselfälle des Lebens. Hierfür können zunächst staatlich unterstützte Sparprogramme wie Riester-Sparpläne oder auch ungeförderte Fondssparpläne in Frage kommen. Beide Varianten lassen sich bereits mit kleinen monatlichen Sparraten starten.“