Vermögensverwalter erläutern So filtern Profianleger nach nachhaltigen Investments
„Rating-Agenturen schießen wie Pilze aus dem Boden“
Philip Morgen, 3i - Institut Innovativ Investieren:
„Privatanleger verstehen intuitiv Maßnahmen zum Klimaschutz als nachhaltig. Das erscheint eindimensional, Nachhaltigkeit ist vielschichtiger. Mit diesem kleinteiligen Fokus ist aber der Aufwand, geeignete Unternehmen zu finden, für Privatanleger überschaubar. Das führt schnell zu einem guten Gewissen.
Bei den Spezialisten hat sich bei Nachhaltigkeit das Kürzel ESG etabliert, für die Nachhaltigkeitsziele Klimaschutz, soziale Verantwortung und faire Unternehmensführung. Einheitliche Standards zur Messung von ESG müssen sich aber erst noch entwickeln. Derzeit kocht jeder sein eigenes Süppchen, Rating-Agenturen schießen wie Pilze in einem zu warmen Herbst aus dem Boden.
Erschwert werden Analysen durch das Eigeninteresse der Unternehmen: Nachhaltig zu sein ist erstrebenswert. Weil es sich aber oft um „weiche“ Kriterien handelt, wird viel „Greenwashing“ betrieben. Unternehmen sehen dann nachhaltiger aus, als sie es eigentlich sind. Allerdings ist ESG durch die Vielzahl seiner Kriterien derart komplex zu analysieren, dass damit Privatanleger, aber auch professionelle Investoren auf Ratings zurückgreifen werden müssen.“