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Wie Trendscouts beim Fondsmanagement helfen

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Als H&M in Amerika Fuß fassen wollte, befragten die Feldforscher Händler und Konkurrenz und schauten den Kunden in die Tüten. Die Erkenntnisse helfen Aktienfondsmanagern, Fehler zu vermeiden, die aus der Hubschrauberperspektive zuweilen entstehen.

So hatten sich viele Analysten beim Atari-Spiel „E.T.“ grandios verschätzt (siehe unten). Dabei hätte ein Anruf beim Spielehändler gereicht, um zu sehen, dass das Spiel flüchtig programmiert und mit 49 Dollar zu teuer war. Der Urknall von Grassroots.

Kein anderes Fondshaus wirbt in Deutschland so offensiv mit Marktforschung. Zumindest ähnlich geht der französische Wettbewerber Financière de l’Echiquier vor. Dessen Fondsmanager Pierre Puybasset lässt sich von der Strategieberatungsgesellschaft Estin & Co. wichtige Trends ermitteln und bei der Aktienauswahl helfen (siehe DAS INVESTMENT 08/11).

Estin arbeitet für große Unternehmen, hilft ihnen, Strategien und Geschäftsmodelle auszuarbeiten. „Dank unserer Arbeit in verschiedenen Branchen wissen wir, wie man langfristig erfolgreich sein kann. Deshalb können wir die Perspektiven anderer Unternehmen sehr gut einschätzen“, sagt Marco Mäder, Direktor für den deutschsprachigen Raum.

Die Estin-Analysten prüfen alle wichtigen Branchen und versuchen, die strategischen Gewinner auf fünf bis zehn Jahre zu finden. Dazu gehören Gespräche mit Management, Konkurrenten, Kunden. So hat Estin etwa einige Minenwerte auf die Abschussliste gesetzt. „Die Knappheit gewisser Metalle hat den Höhepunkt erreicht, Kapazitäten sind ausgebaut, und das Angebot droht die Nachfrage bald zu übersteigen“, berichtet Mäder. In Zeiten propagierter Rohstoffknappheit ist das doch mal ein Statement.

Bei Beteiligungen längst üblich

Neben weiteren Fondshäusern, die Mäder aber nicht nennen will, beliefern die Franzosen Private-Equity-Unternehmen und Familiengesellschaften. Dort hat die Feldforschung ihren Ursprung.

Was im Fondsmanagement noch selten ist, ist längst üblich, wenn es darum geht, direkt bei Unternehmen einzusteigen. Was das alles bringt, kann man nicht messen, es bleibt eine Ergänzung zur Aktienanalyse. „Wenn es eine Was-wäre-ohne- Grassroots-Rechnung geben würde, wäre das für uns natürlich ein Traum von einer PR“, sagt Jacobi.

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