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Kleiner Fonds ganz groß Wie Vermögensverwalter erfolgreiche Fonds betreuen

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Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Und woher nimmt er seine Ideen? „Wir haben Erfahrung und ein Weltbild, da stoßen wir immer wieder auf Unternehmen, die wir uns ansehen und durcharbeiten“, so Trümper. Weitere Inspiration liefere sein Netzwerk, zum Beispiel wenn sich der Verband der Familienunternehmen trifft.

Natürlich ist das trotzdem ein überschaubarer Aktienkosmos. Aber die GAP-Leute machen das Beste daraus. Und einen gewissen Mut zur Lücke muss man nun mal mitbringen, wenn man kein Heer aus Analysten im Rücken hat. Was auch auf Jürgen Abele zutrifft. Auch er schöpft bei seinen Aktien-Ideen aus Erfahrung und einer über die Jahre aufgebauten Beobachtungsliste. „Man kann nicht immer alles im Blick haben, aber das ist schon in Ordnung“, sagt er.

Quelle: Morningstar

Auch sein AG Ostalb Global (DE000A0Q2SC0) steht über den betrachteten Zeitraum hervorragend da und lässt einen großen Teil der Konkurrenz absolut und risikobereinigt hinter sich. Und auch er ist im Zuge der Steinbrück’schen Steuer entstanden. Das Konzept stammt hingegen von Jürgen Abeles Vater, Eugen Abele, der mit dem Aktienclub Ostalb bereits Anfang der 90er-Jahre loslegte. Dass Morningstar den Aktienfonds als europäisch einsortiert, wundert Abele nur wenig. Zwar sind die USA zu einem Drittel enthalten, der Schwerpunkt liegt aber in der Tat in Europa.

Bei seiner Aktienauswahl hat er klare Qualitätsansprüche: „Wir suchen Geschäftsmodelle, die nachhaltig, rentabel und sicher sind.“ Unternehmen mit roten Zahlen kämen deshalb nur selten in den Fonds. „Wir haben in den vergangenen zehn Jahren zum Beispiel deshalb keine einzige europäische Bank gehabt“, so Abele. JP Morgan Chase und die Citigroup hingegen schon. Er teilt das Portfolio in einen Kern und einen Wachstumsteil auf. Der Kern besteht zum Großteil aus Langweilern, wie Abele sie nennt. Procter & Gamble, Nestlé – stabile, wachsende Unternehmen eben, gern mit Dividende.

In den Wachstumsteil kommen Firmen mit besonderen Modellen und technischem Vorsprung. Der niederländische Halbleiter-Zulieferer ASML sei so eine Firma. „Wir hatten damals herausgefunden, dass sie einen Vorsprung von zehn Jahren vor der Konkurrenz hat“, so Abele. Eingestiegen war er bei etwa 160 Euro, heute kratzt die Aktie an der Marke von 740 Euro (Stand 22. September 2021). Ein weiteres Beispiel ist Varta. „Bei Mikro-Akkus und -Batterien haben sie über Jahre riesige Vorteile, die sind in fast allen Air Pods und hochwertigen Hörgeräten eingebaut.“ Bei 25 Euro griff Abele zu, heute steht die Aktie bei 118 Euro.

Fortschritt ist auch das, was Thomas Bartling sucht. Mit seinem Concept Aurelia Global (DE000A0Q8A07) gewann er bereits den Crashtest für die besten offensiven globalen Mischfonds. Kern der Sache ist die Kombination aus Aktien und Gold. „Dieser Gegensatz entspricht dem Wesen des Menschen“, meint Bartling. „Menschen wollten sich schon immer weiterentwickeln und dabei bestimmte Dinge bewahren.“ Das Bewahren soll ein dauerhafter Goldanteil von etwa 10 Prozent erledigen. Vor allem bei Börsenturbulenzen soll er Verluste abfedern.

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