Kleiner Fonds ganz groß Wie Vermögensverwalter erfolgreiche Fonds betreuen
Das Jahr 2008, die Finanzkrise brodelt. Zugleich will der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück eine Abgeltungssteuer auf Zinsen und Dividenden einführen. Und auf Kursgewinne. Die sind bislang steuerfrei, sobald zwischen Kauf und Verkauf mehr als ein Jahr liegt, die sogenannte Spekulationsfrist. Die Finanzbranche reagiert. Vermögensverwalter und -berater gießen ihre Anlagekonzepte in Dach-, Aktien- und Was-auch-immer-Fonds. Wenn sie dann darin umschichten, bleibt das steuerfrei.
Das Ganze hat den Nebeneffekt, dass die Anlagekonzepte plötzlich eine Kennnummer bekommen, in Datenbanken auftauchen und damit vergleichbar werden. Das ist nicht für jeden ein Segen. 13 Jahre später sind einige dieser Fonds verschwunden. Andere existieren noch, mischen aber im Konkurrenzkampf nicht gerade weit vorn mit. Aber dank gut sortierter Fondsdatenbanken werden auch jene Konzepte sichtbar, die sich wacker geschlagen haben und sogar Konkurrenzprodukte großer Anbieter hinter sich lassen. Nur sind die Fonds oft nicht sehr groß und fliegen unter dem Radar, was die Öffentlichkeitsarbeit angeht. Und in einschlägigen Rennlisten tauchen sie nur dann auf, wenn sie ganz vorn unter den ersten zehn oder zwanzig landen. Was eben auch nicht jeder schafft.
Also geht es auf die Suche nach solchen Perlen. In der Datenbank von Morningstar lassen sich Fonds anzeigen, die einen Berater haben, einen Sub-Advisor. Das sind jene Vermögensverwalter, die sich nicht Fondsmanager nennen dürfen, aber trotzdem Fonds betreuen. Beraten eben. Viele bieten nur einen oder zwei Fonds an. Boutiquen sind das zum Teil, manche gar aus dem Ausland, aber auch unabhängige Vermögensverwalter mit Kundengeschäft.
Hans-Otto Trümper ist einer von ihnen. Er ist geschäftsführender Gesellschafter bei der GAP Vermögensverwaltung in Köln und betreut den GAP Portfolio UI (ISIN: DE000A0M1307) zusammen mit Firmengründer Klaus Burkhart. „Wir haben ihn damals wegen der Abgeltungssteuer auflegen lassen“, sagt er. Das Konzept gebe es schon seit 1983, damals von Burkhart ins Leben gerufen. Der habe schon immer ein Faible für Aktien gehabt, so Trümper. Gold und Anleihen wurden erst später hinzugefügt, um Risiken im Fonds besser steuern zu können. Die Rendite sollen aber nach wie vor die Aktien liefern. Und das tun sie auffallend gut. In seiner Vergleichsgruppe gehört der Fonds über fünf Jahre absolut und risikobereinigt zu den besten 10 Prozent (siehe Tabelle ).
Das GAP-Team sucht im Grunde Unternehmen, die solide aufgestellt sind, möglichst echte Dauerläufer. Dabei geht es um Kennzahlen wie freier Cashflow und Schuldenquote. Hinzu kommt jedoch noch ein technisches Kriterium, das für Dynamik sorgen soll. „Die Aktie muss sich in einem Aufwärtstrend befinden. Der Markt ist einfach ein guter Signalgeber“, erklärt Trümper. Er steigt dann, je nach Trendsignalen, schrittweise und mit ruhiger Hand in die Aktien ein.