LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Income StrategienLesedauer: 4 Minuten

Windbranche „Seriöse Anbieter in Sippenhaft“

Seite 2 / 2


DAS INVESTMENT.com: Woran erkennen Investoren eine seriöse Beteiligung?

Hartauer: Sie sollten auf den Investmentzweck achten: Werden die Gelder in konkrete Windenergie-Projekte investiert?

Die Transparenz: Ist klar und verständlich dargestellt, wie die Prognosen zustande gekommen sind, wer sie durchgeführt hat und wie sie in die Kalkulation eingeflossen sind? Sind Anleger wie bei den Lacuna-Projekten zudem als Kommanditisten an der Gesellschaft beteiligt, haben sie geregelte Rechte, wozu beispielsweise Informationen zum Geschäftsverlauf gehören.

Anleger von Genussrechten indes können die tatsächliche Geschäftsentwicklung des Unternehmens kaum nachverfolgen, weil die Geschäftsführung keine Rechenschaftspflichten bezüglich der Unternehmensentwicklung hat.

Die Kalkulation: Gibt es nachvollziehbare und konservative Parameter? Wenn nicht klar ist, in welche Projekte das Geld geht, kann auch das nicht geprüft werden.

DAS INVESTMENT.com: Was sind die besonderen Risiken, auf die ein Anleger achten sollte, wenn er in ein deutsches Windprojekt investiert?

Hartauer:
Die Risiken hängen in hohem Maße vom Projektstatus ab. Handelt es sich beispielsweise um ein Projekt in der Entwicklungsphase, liegt das Risiko sehr viel höher als bei einem bereits entwickelten und genehmigten Windpark.
Ist der Park schon ans Stromnetz angeschlossen und produziert Energie, sinkt das Risiko abermals.

Darüber hinaus sollten Anleger die Prognose genau prüfen. Hat das Unternehmen etwa den Verkauf des Windparks nach Laufzeitende in die Kalkulation mit eingepreist, erhöht sich das Risiko deutlich, die Prognosen zu verfehlen.

Hintergrund ist die Tatsache, dass sich Verkaufspreise von Windprojekten so weit im Vorfeld – wir reden hier immerhin von Laufzeiten zwischen 10 und 20 Jahren – nur mit einer großen Ungenauigkeit  vorhersagen lassen.

Hinzu kommen im Rahmen der Prognosen die bereits angesprochenen Gutachten. Im laufenden Betrieb schließlich kann die Schwankungsbreite des tatsächlichen Windaufkommens ein gewisses Risiko mit sich bringen, das seriöse Anbieter aber durch konservative Kalkulationen minimieren, etwa durch entsprechende Sicherheitsabschläge.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen