LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 5 Minuten

Masja Zandbergen über SFDR Wir dürfen uns nicht im Kleinklein verlieren

Aktionärsversammlung eines Medienkonzerns in Paris
Aktionärsversammlung eines Medienkonzerns in Paris: Laut Robeco wird Impact Investing im Hinblick auf ESG-Chancen im allgemeinen nur bei einem kleinen Anteil der Anlageportfolios angewandt. | Foto: Imago Images / IP3press

Es ist mittlerweile vier Jahre her, seitdem der EU-Plan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums von der Europäischen Kommission aufgelegt wurde. Vor mehr als einem Jahr trat die erste Phase der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) in Kraft. Aktuell befinden wir uns mitten in der Umsetzung der zweiten Phase. Welche Auswirkungen hat diese Regulierung bislang auf die Asset Management-Branche gehabt? Welche Hürden müssen wir noch überwinden? Und unterstützt oder beeinträchtigt die Regulierung unsere Fähigkeit zum nachhaltigen Management von Vermögensanlagen?

Masja Zandbergen, Robeco

Von der ESG-Integration zu Impact Investing

Beginnen wir mit den positiven Aspekten. Da die Regulierung die Finanzierung nachhaltigen Wachstums zwecks Erreichung der Klimaziele von Paris unterstützen soll, liegt ihr Fokus auf der Erzielung positiver Effekte. In den letzten Jahren haben viele Asset Manager ESG-Aspekte in ihre Anlageprozesse integriert. Dagegen wird Impact Investing im Hinblick auf ESG-Chancen nach wie vor nur bei einem kleinen Anteil der Anlageportfolios angewandt.

Die Verwendung des Begriffs „doppelte Relevanz“ (finanzielle und gesellschaftliche Effekte) in der Regulierung zwingt die Anlagebranche dazu, mehr über die tatsächlichen Auswirkungen ihrer gesamten Geschäftstätigkeit nachzudenken. Dies erfordert auch, mehr Mühe auf den Nachweis zu verwenden, wie dieser Effekt in der Realität erreicht wird. Für Anleger in börsennotierten Wertpapieren ist es jedoch sehr schwierig, diesen Effekt nachzuweisen. [1]

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Zudem wurde der Charakter von Anlagebeschränkungen im Hinblick auf ESG, CO2 und andere Nachhaltigkeitsaspekte zwar den Kunden gegenüber kommuniziert. Jedoch wurden sie häufig nicht in die offizielle Fondsdokumentation und in die Investmentvereinbarungen aufgenommen. Die Regulierung stellt sicher, dass die Asset Manager auch tatsächlich umsetzen und in die rechtliche Dokumentation aufnehmen, was sie zu tun behaupten.

Wenn ein Aspekt in ein rechtliches Dokument aufgenommen wird, wird er innerhalb der Organisation genau kontrolliert. Demnach hat die Regulierung die Integration von ESG-bezogenen Informationen in Daten und die IT-Architektur, Handelssysteme sowie Risikomanagement und Compliance-Prozesse beschleunigt. Endlich werden Informationen in Bezug auf Nachhaltigkeit ernst genommen!

[1] https://www.robeco.com/en/insights/2022/02/si-dilemmas-what-is-our-real-world-impact-as-investors-in-secondary-markets.html

Tipps der Redaktion